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Geschichten wärmen das Herz

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21.11.2016
Seit Jahren sammelt, schreibt und erzählt Florence Develey Geschichten, biblische und andere. Die Pfarrerin sagt, warum sie an Weihnachten gerade für Kinder besonders wichtig sind.

Florence Develey wohnt im Pfarrhaus in Reinach BL mit drei Katzen und vier Hunden. Dazu versorgt sie Geissen, Hasen und Meerschweinchen. «Ich bin ein halber Bauer», lacht sie. Die Pfarrerin liebt Kinder, Tiere und Geschichten. Alle drei spielen an Weihnachten eine besondere Rolle. Nicht nur in der biblischen Weihnachtsgeschichte, auch in vielen anderen Erzählungen, die man in der Adventszeit vorliest.

Die Pfarrerin kann sich eine Weihnacht ohne Geschichten nicht vorstellen. «Mein Vater erzählte jedes Jahr unter dem Baum eine Geschichte. Weihnachten war für mich am schönsten, wenn immer alles gleich war, wenn dieselben Kugeln am selben Ort hingen, wenn wir die gleiche Musik und eben auch jedes Mal eine Geschichte hörten.» Noch heute erzählt der 86-Jährige seiner Familie eine Geschichte zu Weihnachten. «Das gehört einfach dazu, und der Fundus all meiner Geschichten basiert auf diesem Weihnachtserlebnis», sagt Florence Develey.

Die biblische Weihnachtsgeschichte steht für sie im Zentrum: «Diese Geschichte erzähle ich an jeder Kinderweihnacht. Es ist meine Lieblingsgeschichte. Jeder sollte sie kennen, denn unser Weihnachtsfest gründet darauf.»

Ehrliche Zuhörer, ehrliche Erzähler
Doch daneben gibt es unzählige weitere Geschichten für die Adventszeit. Die Kinder schätzt Florence Develey als ehrliche Zuhörer. «Man merkt sofort, wenn man sie beim Erzählen langweilt oder überfordert.» Wie zum Beispiel der Bub, der erschreckt in Tränen ausbrach, als der «Wolf» aus der Geschichte vom schwarzen Schaf zu laut und heftig knurrte. «Das lehrte mich, nicht übertrieben dramatisch aufzutreten und keine Klischees zu bedienen. Denn auch der Wolf ist ja ein gutes Tier», sagt Develey.

«Es zeichnet eine gute Geschichte aus, dass man dahinter einen Sinn erkennt», erklärt sie. Nicht jede Geschichte müsse eine Lehrgeschichte sein, «doch etwas möchte ich den Kindern mitgeben», sei es auch «nur», dass sie mit einem guten Gefühl nach Hause gehen. Das bedeutet nicht, dass die Pfarrerin eine falsche heile Welt vermittelt. Ehrlichkeit gefällt ihr nicht nur beim Publikum, sie fordert sie auch von sich als Erzählerin. Die Kinder hätten keine Probleme damit, dass sie nicht auf alles eine Antwort wisse. «Ein Kind akzeptiert die Erklärung, dass Gott gut ist, sich aber Dinge überlegt, die wir nicht verstehen.»

Herzenswärme und Urvertrauen
Bei den Weihnachtsgeschichten ist es für Florence Develey wichtig, «dass die Kinder das schöne Gefühl dieses Festes spüren». Die Erzählungen sollen Herzenswärme und Geborgenheit ausstrahlen. Die Pfarrerin möchte den Kindern das Urvertrauen weitergeben, dass alles gut kommt, auch wenn es für den Einzelnen und auf der Welt gerade nicht so aussieht. «Darum geht es doch, wenn Jesus Christus geboren wird, und ich hoffe, dass jedes Kind das erleben kann.»

Karin Müller / Kirchenbote / 21. November 2016

Dieser Artikel stammt aus der Online-Kooperation von «reformiert.», «Interkantonaler Kirchenbote» und «ref.ch».

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