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Heks und «Brot für alle» schliessen sich zusammen

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14.04.2019
Die beiden kirchlichen Hilfswerke Heks und «Brot für alle» fusionieren. Der Geschäftsleiter von «Brot für alle» Bernard DuPasquier über die Hintergründe, die nahe Zukunft und den Personalabbau.

Das Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz Heks und «Brot für alle» Bfa sollen bis im Jahr 2021 fusioniert haben. Am 12. April informierten die beiden Hilfswerke in einer gemeinsamen Medienmitteilung, dass die beiden Stiftungsräte diesem Schritt zugestimmt haben. Mit diesem Entschluss soll die Position und die Wirkung der Hilfswerke gestärkt werden.

Gemäss Mitteilung sollen beide Marken vorläufig erhalten bleiben. Der Hauptsitz der Organisation werde in Zürich sein, die Geschäftsstellen beider Organisationen in Bern und Lausanne blieben bestehen. Auch werde die ökumenische Zusammenarbeit mit Fastenopfer weitergeführt.

Die Hilfswerke schreiben von einer «moderaten Reduktion des Personalbestandes». Die operationelle Struktur, die künftige Strategie und die Rechtsform der neuen Organisation werde in den nächsten Monaten erarbeitet. In diesen Prozess werde der Schweizerische Evanglische Kirchenbund SEK miteinbezogen.

Der Entscheid folgt auf den im Herbst angelegten Prozess, die Möglichkeit eines Zusammenschlusses zu prüfen.

Herr DuPasquier, eine Fusion, die beiden Marken aber sollen erhalten bleiben. Wie funktioniert das?
Bernard DuPasquier, Geschäftsleiter Bfa: Die ökumenische Kampagne beispielsweise läuft weiterhin unter dem Namen von «Brot für alle», die Migrationsprojekte weiterhin im Namen von Heks. Wir wollen die beiden Marken behalten, weil diese bekannt und breit abgestützt sind. In einem zweiten Schritt prüfen wir, wie langfristig mit den Marken umzugehen ist. Aber das braucht Zeit und ist ein längerer Prozess.

Die Fusion war immer wieder ein Thema. Wieso ist die Zeit für gemeinsame Strukturen gerade jetzt reif?
Die Nachhaltigkeitsagenda 2030 der Vereinten Nationen macht deutlich, dass die Nord-Süd-Arbeit in der internationalen Zusammenarbeit immer enger verknüpft ist. Beispielsweise spielt für unsere Projekte im Süden die Advocacy-Arbeit im Norden eine wichtige Rolle  – also die Arbeit, die Entscheidungen in politischen, wirtschaftlichen und sozialen Systemen und Institutionen hierzulande beeinflusst. Diese globale Logik spricht dafür, die Mandate von Heks und Bfa zu vereinen.

Welche Rolle spielten finanzielle Überlegungen beim Entscheid?
Finanzielle Gründe waren nicht der Hauptgrund, wieso wir Fusions-Gespräche aufgenommen haben. Aber natürlich hoffen wir, dass wir langfristig von der Bündelung von Mandaten und Kräften finanziell profitieren können.

Wieso sind Koalitionen auf internationaler Ebene für Hilfswerke immer wichtiger?
Wenn Hilfswerke international verzettelt sind, können sie nicht auf sich aufmerksam machen. Sichtbarkeit ist für ein Hilfswerk Voraussetzung, um Wirkung zu haben. Sind wir eine grössere Organisation mit einer grösseren Basis, wird unsere Arbeit automatisch besser wahrgenommen.

Wir wirkt sich der Fusions-Entscheid konkret auf die laufenden Projekte aus?
Es gibt keine kurzfristigen Veränderungen. In den nächsten zwei Jahren laufen alle Projekte von Heks und Bfa weiter wie bisher.

In der Medienmitteilung schreiben Sie von einer «moderaten Reduktion des Personalbestandes». Wie viele Stellen sind betroffen?
Das kann ich momentan noch nicht sagen. Wir müssen erst die genauen Strukturen festlegen und Doppelspurigkeiten definieren. Wir gehen aber davon aus, dass wir den Stellenabbau durch die natürliche Fluktuation auffangen können.

Was ändert sich für Kirchgänger und Kirchgängerinnen?
Sie werden einfacher verstehen, wer hinter den Projekten steht. Bis anhin waren es immer zwei verschiedene Absender. Die Unterscheidung zwischen Heks und Bfa ist nicht immer einfach, da sich die beiden Hilfswerke über die Jahre immer ähnlicher wurden. Treten Heks und Bfa zukünftig gemeinsam auf, kann Information besser gebündelt werden. Und das ist im Sinne der Spenderinnen und Spender, die heute genau wissen wollen, wer hinter den Projekten steht.

Nicola Mohler, reformiert.info, 13. April 2019

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