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Bereit, um Religion zu unterrichten?

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22.07.2019
Kompetent zu sein, will gelernt sein: Kinder sind immer mehr gefordert, wollen sie das Leben und den Glauben in der heutigen schnelllebigen Zeit erfolgreich gestalten. Dazu soll der Religionsunterricht nachhaltig beitragen.

«Wir nehmen die neuen pädagogischen Erkenntnisse auf und sind à jour», sagt Tobias Arni, Leiter der Fachstelle Religionsunterricht der Evangelischen Landeskirche Thurgau: Der Lehrplan für den konfessionellen Religionsunterricht werde derzeit überarbeitet, um mit dem neuen Lehrplan Volksschule Thurgau kompatibel zu sein. Im Laufe des nächsten Jahres könne darüber in geeigneter Form kommuniziert und diskutiert werden.

Auch die Ausbildung für Religionslehrpersonen soll die neuen Entwicklungen berücksichtigen. Der Kanton will die Umsetzungsphase des neuen Lehrplans der Volksschule bis zum Ende des Schuljahrs 2020/21 abschliessen. Kompetenzorientierung heisst das Schlüsselwort. Anhand der christlichen Feiertage erläutert Arni, was dies bedeutet: Wurden bislang Ostern und Weihnachten inhaltlich – «stofforientiert» – vermittelt, steht in Zukunft beispielsweise die Kompetenz der religiösen Ausdrucksfähigkeit als Ziel im Fokus. So könne man den Kindern gut vermitteln, was es braucht, die Wurzeln des eigenen Glaubens zu erkennen, darüber zu sprechen und selbst auszudrücken. Dies sei eine wichtige Kompetenz für die Zukunft, wenn man bedenke, dass heute viele Menschen nicht mehr erklären können, was und warum sie glauben oder was der Inhalt der christlichen Feiertage ist.

Arni sieht in dieser neuen Herangehensweise eine Chance für die Kirchen, weil sie sich dem gesellschaftlichen Wandel stellen und damit auch die persönliche Glaubensfindung der Kinder gefördert wird. Bei der neuen Ausbildung wird laut Arni noch mehr Wert auf den Praxisbezug gelegt. Gewisse Module des Unterrichts werden zudem zusammen mit der katholischen Landeskirche gestaltet. Dies sei ein Vorteil, weil man über die Konfessionsgrenzen hinaus austauschen könne. Ausserdem komme es in Kirchgemeinden zuweilen vor, dass Religionsunterricht auf ökumenischer Basis erteilt wird. Die neue Ausbildung setze weiterhin auf eine fundierte theologische Vorbildung oder auf begleitende Theologiekurse. Die gesamte Ausbildung dauere jedoch etwas weniger lang als bisher.


Infoabend Ausbildung Religionslehrperson Primarstufe: Dienstag, 20. August, 18.30 bis 19.30 Uhr, Bankplatz 5, Frauenfeld. Anmeldung zur Ausbildung bis 25. September. Mehr: www.evang-tg.ch/reli


(27. Juli 2019, Roman Salzmann)

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