Baselland, Basel-Stadt, Luzern, Schaffhausen, Schwyz, Solothurn, Uri, Zug

So feiert die Schweiz, so feiert die Welt

min
31.07.2019
Die Schweiz feiert am 1. August ihren 728. Geburtstag. Wie stehen Schweizer und ausländische Touristen zum Nationalfeiertag? Eine Umfrage.

«reformiert.» fragt Besucherinnen und Besucher des Berner Münsters, was ihnen der 1. August bedeutet und wie sie diesen feiern. Ausländische Touristen sprechen über ihren Nationalfeiertag und welche Traditionen sie pflegen.

Ralph Meier, Ried: «Der 1. August hat für mich eine besondere Bedeutung, weil er uns daran erinnern sollte, was wir in der Schweiz alles haben und wie gut es uns geht. Ich mag den Schweizerpsalm, weil in diesem Gott gelobt wird. Mit der Familie nehmen wir am Dorffest teil.»

Familie Rossi, Italien: «Am 2. Juni feiern wir in Italien das Fest der Republik. Wir wünschten uns, dass bei den Feierlichkeiten mehr Rücksicht auf die Ökologie genommen und beispielsweise auf den Auftritt der Kunstflugstaffel der Frecce Tricolori verzichtet würde, die jedes Jahr in Rom die Hauptstadt überfliegt.»

Evelyn Riedener, Veyrier: «Der 1. August ist wichtig für mich. Jedes Jahr nehme ich am gemeinsamen Risottoessen auf dem Dorfplatz teil. Abends um zehn Uhr folgt das ‹feu du joie› und dann eine Ansprache. Der Nationalfeiertag erfüllt mich mit Freude.»

Patrick Riedener, Auslandschweizer: «Ich lebe seit vielen Jahren in Laos. Leider findet dort nie eine offizielle vom Schweizer Konsulat organisierte 1. Augustfeier statt.»

Tia Muas, Laos: «In Laos findet der Nationalfeiertag am 2. Dezember statt. Ich feiere diesen aber nicht, weil ich zwar den laotischen Pass habe, aber nicht der laotischen Ethnie angehören. Als Hmong gehöre ich in meiner Heimat zu einer diskriminierten ethnischen Minderheit.»

Augustina German, Argentinien: «Am 9. Juli feiern wir Argentinier unseren Nationalfeiertag. Wir essen den typischen Eintopf ‹locro›, der aus Mais, Fleisch und Gemüse besteht. Auf dem Lande kommen die Menschen zusammen und tanzen argentinische Folkloretänze.»

Beat Schwaller, Bern: «Der 1. August bedeutet mir viel. In meiner Kindheit war der Nationalfeiertag noch kein offizieller Feiertag. Mit den Eltern gingen wir jedes Jahr an die Bundesfeier: erst das grosse Feuer, dann die Ansprache, das Feuerwerk und schliesslich der Fackelumzug. Ich finde es schön, sich als Schweizer oder Schweizerin auf den Nationalfeiertag zu besinnen. Es ist ein Markpunkt in unserer Geschichte.»

Familie Pagter, Holland: «Am 27. April zelebrieren wir in Holland den Königstag. An diesem Tag ist es erlaubt, ohne Lizenz auf der Strasse Waren zu verkaufen. Deshalb finden überall im Land Flohmärkte statt. Dazu gesellen sich Musikfestivals und Aktivitäten wie Sackhüpfen. Wir selber feiern den Tag, aber wenn er nicht stattfinden würde, würden wir ihn nicht vermissen.»

Sue Mason, England: «Das Vereinigte Englische Königreich ist wohl das einzige Land Europas, das keinen Nationalfeiertag kennt. Die Länder des Königsreichs feiern ihre Nationalfeiertage unabhängig voneinander: Die Waliser begehen am 1. März den St. David’s Day, die Schotten am 30. November den St. Andrew’s Day und die Engländer am 23. April den St. Georgstag, der heute kein offizieller Feiertag mehr ist.»

Nicola Mohler, Text und Bilder, reformiert.info, 31. Juli 2019

Unsere Empfehlungen

Wie das Christentum zu den Ostereiern kam (1)

Wie das Christentum zu den Ostereiern kam (1)

Ostern ist der höchste Feiertag für die Christenheit. An diesem Tag feiern die Gläubigen die Auferstehung des Herrn. Doch wer in diesen Tagen die Läden betritt, stellt rasch fest: Der eigentliche Star heisst Meister Lampe. Wie kommt das Christentum zu den Eiern und den Hasen?
51 Jahre für die Musik

51 Jahre für die Musik

Als 15-Jährige spielte Elisabeth Schenk erstmals in einem Gottesdienst. Der Winznauer Pfarrer hatte sie angefragt. Aus diesem Auftritt wurden 51 Jahre, in denen Schenk die Kirch­gemeinde musikalisch begleitete.
Mani Matter: Die Menschen haben Gott vergessen

Mani Matter: Die Menschen haben Gott vergessen

50 Jahre nach Mani Matters Tod zeigen neue Dokumente: Der Chansonnier war auch ein Gottsucher und plante gar eine «Verteidigung des Christentums». Der Revoluzzer und gedankliche Querschläger war zwar ein Kritiker der Kirche, setzte sich aber für die Bewahrung des christlichen Fundaments ein.