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Pfarrer filmen für YouTube

von Silvana Pasquier
min
27.04.2020

Uwe Tatjes bezeichnet sich selbst als «digital native», also jemand, der mit digitalen Technologien vertraut ist. Da trifft es sich gut, dass der Pfarrer aus Willisau-Hüswil immer häufiger angefragt wurde, ob es auf den sozialen Medien oder der Kirchen-Website Informationen gäbe. Die Nachfrage war somit da.  

Also beschloss Uwe Tatjes, nicht zuletzt aufgrund des Lockdowns, ein Angebot zu kreieren. Zuerst musste er noch zur Weiterbildung ins Selbststudium. Der gebürtige Ostfriese besorgte sich im Internet Anleitungen, wie YouTube-Filme zu machen sind. Und er kaufte die nötige Ausrüstung, Kamera-Software, ein Programm, um Bild und Ton zu mixen und Texte einzublenden, eine Halterung zur Bildstabilisierung, Mikrofon mit Lärm- und Windschutz. «Mit einfachsten Mitteln kann man ziemlich gute Videos herstellen», sagt Tatjes. «Das gute dabei ist, dass man beim Filmen lernt, sich kurz zu fassen.» Und er ist selbstkritisch. Die Videos, die er bislang gemacht habe, seien mit einer halben Stunde noch zu lang. 15 Minuten sollten sie sein, länger nicht. Für Jugendliche wären sogar nur fünf Minuten besser. 

Fünf Filme hat er bislang auf YouTube hochgeladen, sein Kollege Thomas Heim elf. In den Videos geht er auf aktuelle Themen ein wie die Angst oder den Sinn des Leidens. «Das sind Fragen, die den Menschen derzeit nahe sind.» 

Sind die Filme hochgeladen, schickt er seinen Gemeindemitgliedern via WhatsApp einen Link. So können sie ganz einfach auf den YouTube-Kanal gelangen. «Das ist so simpel, das bekommen sogar ältere Personen hin.» Filmschaffender will er dennoch nicht werden. «Pfarrer leben von Nähe und Begegnung. Wir sind da, um Menschen zu begleiten, von Angesicht zu Angesicht.» YouTube-Videos will er aber auch nach Corona-Zeiten weiter nutzen. Die Klickraten sprechen dafür.

Carmen Schirm-Gasser, Kirchenbote

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