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«Den neuen Schwung beibehalten»

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26.05.2020
Der Schaffhauser Kirchenrat will die Innovationen aus der Corona-Zeit für die Kirche der Zukunft nutzen. Etwa die Digitalisierung der Gottesdienste.

Corona hat vieles zum Stillstand gebracht. Einiges hat das Virus aber auch vorangetrieben: «In der Corona-Krise ist unsere grosse Kraft als Solidargemeinschaft sichtbar geworden. DieseErfahrung nehmen wir mit in die Aufgabe der Kirchenentwicklung und spüren grosse Dankbarkeit gegenüber dem, was bereits in Kraft getreten ist», sagt die Schaffhauser Kirchenrätin Cornelia Busenhart. In der Sommersynode wird sie das Konzept für Kirchenentwicklung präsentieren, das sowohl der Kirchenrat wie auch die «Kommission für Kirchenentwicklung» begrüsst und verabschiedet haben.

Das Konzept gewinnt durch die Corona-Krise an Profil: «Plötzlich ist ein grosser Innovationsschub durch  die Gemeinden gegangen. Das hat mirMut gemacht für die Thematik ‹Kirchenentwicklung›», sagt Cornelia Busenhart. Die Kirchgemeinden seien während der Corona-Krise «über sich hinausgewachsen», hätten unzählige Male Freude, Fürsorge und seelsorgerischen Beistand gespendet: «Sie haben Flexibilität und Tempo gezeigt und mit innovativen und kreativen Angeboten reagiert.»

Auch das «solidarische Handeln und die Toleranz in der Zusammenarbeit» seien beispielhaft gewesen. «Wenn man dies alles aus dem Nichts heraus hätte initiieren müssen, wäre das vermutlich schwieriger gewesen», sagt die Kirchenrätin. Die Sichtbarkeit und die glaubwürdige Präsenz der Kirche in der Öffentlichkeit habe sich während der Corona-Zeit erhöht: «Seit der ersten Woche des Lockdowns war die Kirche mit professionellen Beiträgen in TV, Radio, Zeitung und Internet präsent.» Nun will der Kirchenrat analysieren, wie sich Innovationen und Hilfsaktionen aus der Corona-Zeit auf die Menschen im Kanton Schaffhausen auswirken.

Neben einer eigenen Studie wird er sich auch an der nationalen Umfrage des Zentrums für Kirchenentwicklung der Universität Zürich beteiligen. «Unter dem Stichwort ‹Corona Learnings› wollen wir zum Beispiel ermitteln, was digitale Gottesdienste in den Menschen auslösen und welchen Mehrwert sie bringen. Wir machen uns darüber Gedanken, ob die Meditationswege in freier Natur oder in Kirchengebäuden dem heutigen Bedürfnisnach Individualität genauso stark entsprechen wie die verbindliche Gemeinschaft in einem Gottesdienst.»

Diese und weitere Erkenntnisse sollen in das Konzept für Kirchenentwicklung mit einfliessen. «Durch die Corona-Zeit ist unser Potenzial sichtbar geworden, das ist ermutigend», sagt die Kirchenrätin und fügt an: «Es ist etwas in Schwung gekommen. Diesen Schwung müssen wir mitnehmen können, damit er selbstverständlich wird.»

Adriana Di Cesare-Schneider

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