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Eine Anleitung zur Spiritualität

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19.03.2021
In seinem Buch «Bibel, Bier, Gesang – das volle Leben!» führt Markus Bürki Jugendliche in die Spiritualität ein. Den eigenen Weg zu gehen sei dabei ebenso wichtig wie der Respekt für andere.

Seit gut vier Jahren ist Markus Bürki Jugendarbeiter in der Kirchgemeinde Allschwil-Schönenbuch. Nun hat er ein kleines Buch mit eigenen Texten herausgegeben. «Bibel, Bier, Gesang – das volle Leben!» heisst es. Darin teilt er seine Gedanken zu verschiedenen Themen wie «Loslassen», «Verzichten», «LGBT», «Frauenstreik», «Gotteslästerung» oder «Pfingsten/Heiliger Geist». «Es sind Themen, die mich auf meinem Lebensweg begleiten», sagt er. Ursprünglich hat er die insgesamt 17 Beiträge für seine Veranstaltungen mit den Jugendlichen geschrieben. Bürki möchte die jungen Leute mit Spiritualität in Berührung bringen. Da er aber vermutet, dass etliche für gedruckte Bücher wenig Begeisterung aufbringen, hat er gleich noch eine Hörbuch-Ausgabe nachgeschoben.

Zuerst fällt auf: Auf dem Umschlag des Buches kontrastiert der fröhliche Titel mit der Illustration einer Dornenkrone und Blut. «Ein Leben in Fülle», wie es in der Bibel angestrebt werde, sei ohne das Dunkle nicht möglich, erklärt Bürki, so wie es die Passionsgeschichte und Ostern mit der Kreuzigung und der Auferstehung von Jesus zeige.

Das Paradies im Chalet
Am meisten am Herzen liegt ihm der Beitrag «Adam und Eva», weil es sein emotionalster sei. Es ist ein Mundart-Text über das Paradies. Für Bürki liegt dieses im Chalet seiner mittlerweile verstorbenen Grosseltern in Oberhofen, denen er auch sein Buch widmet. Er packe zudem gerne «heisse Eisen» an wie etwa die gleichgeschlechtliche Ehe, so Bürki. Die Diskussion darüber findet er unwürdig. «Man muss aufhören, andere auszugrenzen, denn Jesus machte gerade dies nicht.» Die Meinungen, die er im Buch vertrete, eckten sicher bei vielen an, glaubt Bürki, «aber für mich bedeutet der reformierte Glaube, dass ich mich nach dem Evangelium richte, danach, wie Jesus gelebt und was er gemacht hat». Dabei betont der Jugendarbeiter, dass jeder seinen eigenen Weg suchen müsse. «Damit man seine Spiritualität entwickeln kann, muss man sich darauf einlassen und sich darin vertiefen. Wenn meine Gedanken und Texte andere ansprechen und sie mit mir darüber reden möchten, finde ich das toll.»

Manchmal werde bei den Reformierten aber auch zu viel geredet, findet Markus Bürki. Als Beispiel nennt er Diskussionen über das Abendmahl. Er selber würde am liebsten mit den Jugendlichen in den Wald gehen und dort einen Holztisch bauen, an dem danach alle das Essen teilen. «Spiritualität und Religion müssen erlebt und erfahren werden», betont Bürki.

Dies ist während der Corona-Pandemie nur beschränkt möglich. Dennoch kann Markus Bürki nicht bestätigen, dass die Jugendlichen während dieser Zeit mehr Probleme haben. Dass sie den Ausgang und das Zusammensein vermissen, sei klar. Viele hätten ihm erzählt, dass ihnen der Austausch in der Schule und Sport, etwa Joggen, helfen, die Einschränkungen auszuhalten.

Karin Müller

Markus Bürki: Bibel, Bier, Gesang – das volle Leben!, 140 Seiten, www.refallschwil.ch/bibelbiergesang

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