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Wenn die Kirche blüht und Prediger miteinander ringen

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27.04.2021
Mit der «Langen Nacht der Kirchen» trotzen die Solothurner Kirchgemeinden der Corona-Pandemie. Sie bieten Kinoklassiker, Rock, Poetry- Slam und eine blühende Kirche.

Am 28. Mai findet in der ganzen Schweiz in unzähligen Kirchgemeinden und Pfarreien die ökumenische «Lange Nacht der Kirchen» statt, so auch im Kanton Solothurn. Unter dem Einfluss der Corona-Pandemie möchten die Kirchen damit jetzt ein Zeichen der Hoffnung und «ein Signal zum Aufbruch und zur Überwindung der Isolation senden». Dies, nachdem man den ursprünglichen Termin vom Juni 2020 wegen des grassierenden Virus schon einmal verschoben hat. In der ganzen Schweiz beteiligen sich dieses Jahr neun Kantone an der «Langen Nacht der Kirchen». Und es gibt sie in Österreich sowie weiteren europäischen Ländern.

Filme, Konzerte, Spiritualität und blühende Gärten
Das Grossevent, das 2016 und 2018 insgesamt mehr als 10 000 Besucherinnen und Besucher anzog, dürfte dieses Jahr bescheidener ausfallen. In der «Langen Nacht der Kirchen», die zwischen 18 und 24 Uhr stattfindet, kann man Kirche auf eine andere Art erleben als in den traditionellen Gottesdiensten und Veranstaltungen. Vorausgesetzt, die Corona-Pandemie lässt es zu.

Trotz Corona-Pandemie sind etliche der Kirchgemeinden aktiv geworden und haben ein vielfältiges Programm für diesen Anlass vorbereitet: Die Kirchgemeinde Büren veranstaltet ein Movie-Event unter dem Titel «Jesus – keiner hat die Menschen bewegt wie er!». Die einzelnen Filmsequenzen erzählen die Geschichte des Nazareners gemäss dem Lukasevangelium. In den Pausen gibt es musikalische und kulinarische Leckereien. Auf Film setzt auch die Kirchgemeinde Flüh. Sie zeigt den Klassiker «Das erste Evangelium: Matthäus» des italienischen Regisseurs Pier Paolo Pasolini aus dem Jahr 1964. Dies im Rahmen des Bibelabschreibprojektes. Parallel finden Taizé-Gebete und liturgische Feiern mit Wort, Musik und Stille statt.

Lauter dürfte es in Dulliken zugehen. Dort spielt die Rockband Ramsey. Am Nachmittag startet die «Lange Nacht der Kirchen» schon mit einem Kinderprogramm, bei dem die Kleinen eine eigene Kerze gestalten und sie dann später in einer Andacht segnen lassen können. Musikalisches gibt es auch in Schönenwerd. Dort singt die 11-köpfige Vokal-Band Pechrima unter der Leitung von Petter Udland Johansen in der Stiftskirche. Nach dem Konzert geht es zum Apéro zur katholischen Kirche und fürs Dessert zum reformierten Kirchgemeindehaus.

In Dornach treten die Predigerinnen und Prediger aus der Umgebung zu einem Wettstreit an. «Nachts» heisst das Thema, zu dem sich die Slam-Poets wortgewaltig die Lines um die Ohren hauen. Friedlicher geht es bei den Reformierten in Gäu-Egerkingen zu. Dort verwandelt sich die Kirche in einen blühenden Garten. Sie hätten schon etliche Zusagen für die Blumenkreationen erhalten, verrät Pfarrer Joel Keller.

«Wuselchile» und Orgelgewitter
Die Kirchgemeinde Olten bietet am 28. Mai ein Programm, das Klein und Gross anspricht: Das beginnt am Nachmittag in der Pauluskirche mit dem Kinderprogramm «Wuselchile». Die Kinder erleben ein Feuer, an dem sie Schlangenbrot rösten können, eine Hüpfburg und die Gute-Nacht-Geschichte in der Kirche. Für die Jugendlichen gibt es eine Schnitzeljagd. Um 22 Uhr setzt Organistin Brigitte Salvisberg zum «Orgelgewitter» in der Friedenskirche an. Wer es musikalisch und etwas ruhiger mag, findet dies in den katholischen Kirchen in Olten. In der Klosterkirche gibt es Musik und Texte zur Stille, dazu spielen ein Dudelsack und eine Laute. Und die Nacht endet mit einer Taize-Feier in der Stadtkirche um 23 Uhr.

Soweit eine Übersicht über die Veranstaltungen, die bis Redaktionsschluss bekannt waren. Aktuelle Informationen zu Programm und Durchführung finden sich auf der Website www.langenachtderkirchen.ch und auf den Websites der einzelnen Kirchgemeinden.

Tilmann Zuber

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