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«Neues wagen und Scheitern in Kauf nehmen»

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23.08.2021
Beim Improvisationstheater ist das Scheitern so sicher wie das Amen in der Kirche. Es braucht eine gewisse Lust am Scheitern. Wer sich etwas zutraut und damit auch ein Scheitern in Kauf nimmt, geht wohlwollender und respektvoller mit den Fehlern anderer um.

Helmut Wiegisser


Alter:
 55
Wohnort: Weinfelden
Beruf: Geschäftsführer Blaues Kreuz SH-TG
Kirchliches Engagement: Kirchenband in der Evangelischen Kirchgemeinde Weinfelden
Mitgliedschaft: Improvisationstheater, Phoenix Wohngemeinschaften, Blaues Kreuz Schaffhausen-Thurgau
Hobbys: Improvisationstheater, Kraftsport, Singen

 

Was gefällt Ihnen am Vereinsleben besonders?
Ideen, Visionen und Ziele entstehen gemeinsam. Meist werden diese Vorhaben dann auf pragmatische, unkomplizierte und schlanke Art umgesetzt. Jedes Mitglied gibt sich mit seinen Möglichkeiten und Fähigkeiten ein und leistet damit seinen Beitrag. Unterschiede und Schwankungen in den persönlichen Leistungen werden dabei vom Kollektiv kompensiert, respektive mitgetragen.

Was könnte man verbessern in Ihrem Verein?
Bei persönlichen Engagements werden manchmal Entlöhnung oder Entschädigung erwartet. Davon sollten wir Abstand nehmen. Wenn ich mich in einem Verein oder einer Organisation einbringe, mache ich das aus Überzeugung und weil ich Freude an der Mitwirkung und Mitgestaltung habe.

Welchen Beitrag kann Ihr Verein für die Gesellschaft leisten?
Vor allem beim Improvisationstheater ist das Scheitern so sicher wie das Amen in der Kirche. Es braucht eine gewisse Lust am Scheitern. Eine Gesellschaft, die mit Häme und Schadenfreude das Scheitern eines Mitmenschen medial verurteilt oder sich daran ergötzt, täte gut daran, wieder mutiger zu werden. Denn wer sich etwas zutraut und damit auch (s)ein Scheitern in Kauf nimmt, geht wohlwollender und respektvoller mit den Fehlern anderer um.

Welche Rolle spielt der Glaube in Ihrem Leben? Können Sie dafür ein konkretes Beispiel nennen?
Ein Vorzeige-Christ bin ich wohl nicht gerade. Ich habe einige Zweifel an der gültigen Glaubenslehre des Christentums beziehungsweise habe ich viele Fragen zu den biblischen Überlieferungen. Dennoch glaube ich an Gott und steht Jesus Christus im Mittelpunkt meines Lebens. Ich bin dankbar für seine Lehren, insbesondere für die des Gebets. Und obschon ich von der Kraft des Gebets überzeugt bin, fasziniert und erstaunt mich immer wieder, was es bewirken kann.

Gibt es etwas, was die Kirche von Ihrem Verein lernen könnte?
Mutig Neues wagen und auch ein Scheitern in Kauf nehmen.

 

(Interview: Jana Grütter)

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