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Auch jetzt Weihnachten feiern – etwas eingeschränkt

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23.12.2021
Kurz vor den Festtagen beginnen die neusten Schutzmassnahmen. Corona beeinträchtigt die Kirchen. Einschränkungen werden akzeptiert – gefeiert wird trotzdem.

Im Quartierladen nahe der Stadtberner Matthäus-Kirche liegt eine Beige von voll bedruckten A4-Blättern auf. «Information zu den neuen Corona-Regelungen der Kirchgemeinde Matthäus Bern und Bremgarten» heisst es unter anderem im Titel. Nebst den Informationen zu den Bedingungen für Gottesdienste ist auch eine Pikett-Nummer angegeben, die bei Einsamkeit, Ängsten und Sorgen gewählt werden kann. Und es wird hingewiesen auf die Aktion «mal reden», ein Gesprächsangebot speziell für einsame ältere Menschen.

Klar ist: Die Kirchen informieren aktiv, wie sich die Corona-Massnahmen auf ihre Angebote auswirken. Und sie lassen sich die weihnächtlichen Festtage nicht vom Virus vermiesen. Das zeigen neben dem Beispiel aus der Stadt Bern auch Antworten aus Burgdorf am Ausgang des Emmentals und aus der Stadt Zürich.

Verbreitet 2G, Zertifikate, Masken
Während Felix Gerber, Sigrist des Berner Münsters, in dieser «dichtesten» Zeit des Jahres schlicht sagt, sie hätten ein bewilligtes Schutzkonzept und würden mit 2G und Schutzmasken feiern, informiert Patrick Hess etwas ausführlicher. Der Geschäftsführer der Altstadtkirchen in Zürich kündigt ebenfalls «vollständig» 2G und Maskenpflicht für die Weihnachtsgottesdienste an, da überall mehr als 50 Besuchende erwartet würden.

Eher überraschend hält er zudem fest: «Wir hatten festgestellt, dass keine Nachfrage nach Gottesdiensten ohne Zertifikat besteht und diese daher auslaufen lassen.» Und für Menschen, die nicht in die Kirchenräume möchten oder über kein 2G-Zertifikat verfügen, böten die Kirchen Livestreams an. «Ausserdem werden uns bekannte Personen auch von den Pfarrpersonen und unseren diakonischen Mitarbeitenden in der Adventszeit persönlich besucht.»

Hauptschwierigkeit: Vergessene Handys oder Zertifikate
Im Übrigen würden die Schutzmassnahmen des Bundes und Vorgaben der Landeskirche gelten. Vor Ort würden die Kirchgemeinden diese auf die örtlichen Begebenheiten adaptieren, sagt Patrick Hess. «Die Umsetzungsformen der jeweiligen Gottesdienste kommunizieren wir mit öffentlichen Aushängen und auf unseren Websites.»

Wenn 2G gilt, kontrolliere das Sigristenteam beim Eingang Zertifikate und Ausweise, ausserdem seien Desinfektionsmittel und Masken bereit. Probleme mit der Umsetzung der Massnahmen habe es bisher keine gegeben, hält Hess fest. «Hauptschwierigkeit waren vergessene Handys oder Zertifikate. Da gehen wir mit Augenmass vor ­– und in der Regel kennen wir unsere regelmässigen Gäste und deren Impfstatus.»

Gute Kommunikation macht gutes Feiern möglich
Zu ruhigen Abläufen verhelfe auch die intensive Kommunikation im Vorfeld, ist der Altstadtkirchen-Geschäftsführer überzeugt. «Zudem kennen wir unser Stammpublikum und begleiten auch Menschen persönlich, die sich nicht impfen lassen können oder wollen.» Bei allfälligen Abweisungen könne teilweise ein geheizter Warteraum mit WLAN angeboten werden. Und online übertragen würden von den grossen Feiern die Christnachtfeier am 24. Dezember im St. Peter, der Weihnachtsgottesdienst am 25. Dezember im Fraumünster und der Silvestergottesdienst im Grossmünster.

Ganz ähnlich wie in der Stadt Zürich klingt es im kleineren Burgdorf. Kirchgemeinderat Simon Reber nennt 2G, Zertifikatspflicht und Maskentragpflicht für Gottesdienste über die Festtage, da durchwegs mehr als 50 Personen erwartet würden. Von Problemen beim Einlass sei ihm bisher nichts zu Ohren gekommen.

Auch in Burgdorf wird gemäss Reber auf proaktive Kommunikation gesetzt. «Wir streuen die Informationen so breit wie möglich, mit der Zeitung, Website, über die Pfarrpersonen, in der kirchlichen Unterweisung.» Und zwar böten die Kirchen kein Streaming der Gottesdienste an, aber ein engagierter Jugendlicher filme und schneide die Anlässe, um sie etwas später online zum Anschauen anzubieten. «Das stösst auch auf Wohlwollen, haben Pfarrpersonen vernommen», sagt der Kirchgemeinderat.

Marius Schären, reformiert.info

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