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Energie und Lebenskraft

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27.02.2022
Verena Marty aus Gächlingen will mit einem Erlebnispfad und Heilfasten den bewussten Umgang mit Energie fördern.

Die aktuelle ökumenische Kampagne von Heks/ «Brot für alle» und Fastenaktion setzt sich für Klimagerechtigkeit ein. Sie regt Kirchgemeinden an, Energiepfade zu errichten mit Stationen, die zum Nachdenken über den Energiebedarf und seine Folgen für die Länder im globalen Süden anregen.

Verena Marty, Kirchenstandsmitglied in Gächlingen, hat einen solchen Pfad für ihre Gemeinde gestaltet: «Der Energiepfad in unserem Dorf befasst sich mit verschiedenen Energiearten. Wir besuchen lauter Orte, an denen Energie erzeugt oder genutzt wird.» Der Pfad sei eine Mischung aus Informieren, Ausprobieren, Erraten, Erleben und Geniessen: «Zum Thema Windenergie basteln wir Windräder aus Blec h, und wir bauen am Dor ach Wasserräder», so Marty. Bei einem Bienenhaus können die Besucherinnen und Besucher Honig aus der Region kosten und so Energie tanken: «Hier steht Biodiversität im Vordergrund. Wenn die Bienen überleben, stimmt es in der Natur. Sie geben uns ihre Energie weiter.»

Die Lebensenergie stärken
Der Energiepfad soll wachrufen: «Es gibt eine Station mit kritischen Überlegungen zur Energieverschwendung in der westlichen Welt, die ein globales Ungleichgewicht schafft.» Verena Marty spricht den Verbrauch an: «Wir sollten uns dessen bewusst werden, was unser Konsum bewirkt.»

Der Energiepfad fragt auch nach der eigenen Lebensenergie. Damit befasst sich die Klettgauerin in ihrer Heilfastenwoche, die sie jeweils Ende März im Rahmen der Kirchgemeinde durchführt: «Die diesjährige Fastenzeit soll eine Woche des Verzichts werden. Ich denke an Konsumfasten, Handyfasten, Social-Media-Fasten.» Ihre Erfahrungen schildert Marty eindrücklich: «Ich bin während des Fastens viel wacher. Dann erlebe ich eine grosse Nähe zu Gott und eine unendliche Dankbarkeit dafür, den Sinn meiner Existenz zu spüren.»

Beim Fasten hat der Verdauungstrakt eine Woche lang keine Arbeit. «Das fühlt sich sehr entspannt an», sagt die Physiotherapeutin. Es sei sinnvoll, den Körper zwei bis drei Wochen vorzubereiten und den Verdauungstrakt mit Glaubersalz zu reinigen. «Dadurch verspüre ich beim Fasten keinen Hunger, obwohl ich nur Suppe und Tee zu mir nehme.»

Fasten bedeute, den Körper in die Ruhe zu führen. «Das Entschlacken des Körpers ist mit einem seelischen und spirituellen Erleben verbunden», sagt sie. «Fasten weckt Lebensenergie, und der bewusste Verzicht ist Gewinn.»

Adriana Di Cesare

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