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Freche Plakate für die Kirche

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31.03.2022
Der Verein «cnm.ch» hat 52 Schaukastenplakate mit überraschenden und teils provokativen Inhalten für Kirchgemeinden zusammengestellt.

«Sex – Gott hat ihn erfunden»: Dieser Spruch ziert eines der Plakate, die schweizweit von Kirchgemeinden in ihren Schaukästen aufgehängt und auf Social Media gepostet werden sollen. «Das ist mein Lieblingsplakat», betont Markus Baumgartner. «Es durchbricht nämlich das Klischee, dass Leute in der Kirche prüde seien.» Baumgartner ist Präsident des Vereins «cnm.ch» (Cooperation neue Medien), der das Projekt «freche Schaukastenplakate» lanciert hat. Insgesamt sind es 52 Vorlagen, die der Verein zur freien Verfügung zusammengestellt hat: für jede Jahreswoche eine.

Idee mit Vorgeschichte
Die Evangelisch-Methodistische Kirche (EMK) Zürich 4 entwirft schon seit über 30 Jahren Schaukastenplakate. Zielpublikum seien keine Insider, sondern Menschen, die am Schaukasten vorbeilaufen und mit der Kirche in der Regel wenig am Hut haben, erklärt Markus Baumgartner. «Die Plakate sind kreativ und fallen dadurch auf.» Auch die Kirche Neuhof in Pfäffikon (ZH) schafft kreative Schaukastenplakate. Diese hätten in der Kirchgemeinde intern öfters Anlass zu Diskussionen gegeben, sagen die Verantwortlichen. Der Verein «cnm.ch» hat die Ideen der EMK und der Kirche Neuhof als Vorlagen genommen und mit weiteren Plakatideen ergänzt. Alle Vorlagen wurden grafisch einheitlich gestaltet. Sie stehen nun für interessierte Kirchgemeinden oder christliche Organisationen auf der Webseite von «cnm.ch» kostenlos zum Download zur Verfügung.

Offline-Angebote werden wichtiger
Doch sind Schaukästen überhaupt noch zeitgemäss? «Ja», betont Markus Baumgartner. Angesichts der stark fortschreitenden Digitalisierung seien Offline-Angebote sogar wichtiger geworden, ist er überzeugt. «Der Schaukasten ist oft der einzige direkte Berührungspunkt einer Kirche mit der Gesellschaft, weil nicht alle deren Online-Auftritt aufsuchen.» Auf welches Echo die Aktion in den einzelnen Kirchgemeinden stösst, werde sich nun weisen. Einige hätten schon Interesse signalisiert. Ein Wettbewerb soll die Wirkung zusätzlich befeuern. Markus Baumgartner ist zuversichtlich, dass die Aktion dazu beitragen wird, die Kirche wieder stärker ins Bewusstsein der Menschen zu tragen.

Cyrill Rüegger, kirchenbote-online

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