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Mit dem Klang der uns vertrauten Glocken sind wir Zuhause

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03.10.2022
Kirchenglocken begleiten uns durch unser ganzes Leben, durch alle Tage unseres Lebens, durch Freude und Leid, durch Höhen und Tiefen, von der Geburt bis zum Tod; Krieg und Frieden wurden eingeläutet.

Von Pfarrerin Almut Neumann

Daher ist es zu verstehen, dass gerade die Glocken eine ganz große emotionale Bedeutung für die Menschen haben und welch kultureller Wert sich mit dem Klang einer Glocke verbindet. Wer seine Glocken über Jahre seines Lebens gehört hat, wird sie vermissen, wenn sie einmal stumm geworden sind. Denn mit dem Klang der uns vertrauten Glocken werden wir daran erinnert, dass wir Zuhause sind. 

Wir sollten uns unsere Glocken wieder einmal ganz bewusst anhören und unser ganzes Leben in seiner Fülle, aber auch in seinen Grenzen betrachten, und bedenken, dass wir es bei ihrem Klang mit Gott zu tun haben, mit dem Gott, der uns in die Ruhe, in die Nachdenklichkeit oder zu einem Gottesdienst ruft. Die Kranken der Gemeinde hören sie und falten die Hände. Auch die Gesunden hören sie und lassen sich aufhalten in ihrer Betriebsamkeit. Wer lässt sich nicht vom Glockenklang berühren; und wer spürt nicht ab und zu die Sehnsucht nach einem himmlischen Abglanz in seinem Leben. 

In ihrer Stetigkeit und Verlässlichkeit erzählen die Glocken beim Totengeläut vom Sieg des Lebens durch die Auferstehung Christ; sie erzählen bei der Taufe von Lebensfreude und Vertrauen in Gottes Güte, sie predigen das Evangelium zur Zeit und zur Unzeit; mahnen uns beim Unser Vater zur Einheit. 

Wer die Welt gesehen hat, weiss, wie reich wir sind. Wir sind dankbar, dass es uns so gut geht. Und deshalb erinneren wir uns an die Not in der Welt. Sie muss immer wieder in Gottesdiensten angesprochen werden, weil wir sonst an Jesus Christus vorbeifeiern. Weltweit gilt die Botschaft, die unsere Glocken nur wenige Kilometer weit tragen können. Doch den Rest des Weges, zu den Armen der Welt, müssen wir selbst gehen. Dort können wir viel lernen über die Kraft des Evangeliums. 

Wochenlang waren in der Corona-Zeit die Kirchen nur für ein stilles Gebet des Einzelnen geöffnet. Ein wesentliches Zeichen des Miteinanders in der Gemeinde war das verlässliche Läuten der Kirchenglocken. Nun rufen sie wieder zum Kommen und zur Gemeinschaft. Gott sei Dank.

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