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Trösten und wecken gute Erinnerungen

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18.02.2023
Die höchste Thurgauerin Barbara Dätwyler Weber antwortet auf die Frage, welche Erfahrungen sie in ihrem Leben mit dem Klang von Kirchenglocken verbindet.

«Der Klang der Kirchenglocken ist in meinem Leben mit freudigen und ernsten Erfahrungen verbunden. Seit 15 Jahren wohne ich mit meiner Familie beim Friedhof Oberkirch in Frauenfeld. Täglich werden um 6, 11 und 17 Uhr die Glocken geläutet. Kirchenglocken bedeuten für mich zuallererst Orientierung durch den Tag. Das gehört zu meinem Zuhause wie der Brunnen vor der Tür.

Langes Glockenläuten bedeutet wiederum, dass sich Angehörige von einem lieben Menschen verabschieden mussten und die Beerdigung stattfindet. Auch das gehört ein Stück weit zum Alltag, wenn man beim Friedhof wohnt. Fröhlicher tönt es laut auf dem Hügel von Frauenfeld, wenn eine Taufe oder Hochzeit gefeiert wird. Wir erleben mit dem Glockengeläut also einen Lebenskreislauf, von der Geburt bis zum Tod. Vor einem Monat musste ich mich von einer lieben Kollegin verabschieden. So bizarr es tönt: Das Läuten der Glocken war für mich grosser Trost, Zuversicht und Vertrautheit zugleich.

Ich finde Glockenläuten faszinierend: So ein grosses Ungetüm wie eine Kirchglocke bringt mit ihrem Klang das Leben zum Schwingen und gibt Orientierung, Trost und Freude zugleich. Übrigens besuche ich in meinen Urlaub fast immer einen Glockenturm, gerne auch aussergewöhnliche Exemplare. Die schönsten Glockentöne waren und sind die Glocken in Burgdorf BE, wo ich geboren und aufgewachsen bin. Kindheitserinnerungen sind augenblicklich wieder da, sobald ich dieses beeindruckende Geläut höre.»


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