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Stadtbuch: Staumauer im Fluss der Zeit

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01.01.2016
Die neueste Ausgabe des Basler Stadtbuchs hält den Wandel der Zeit fest und unterliegt ihm selbst. Ohne Chronik, dafür mit einem neuen Register, hat es die Beziehung Basels zu den «anderen» zum Schwerpunkt.

Panta rei pflegten schon die Griechen zu sagen, alles fliesst, alles unterliegt der Veränderung. So auch das Basler Stadtbuch, das vor drei Jahren anders daherkam als vor zwei und nochmals in neuem Erscheinungsbild in der jüngsten Ausgabe. Der Inhalt ist neu über ein Register greifbar, die Aufteilung in Themenbereiche neu definiert. Als Hauptthema widmet sich das Stadtbuch 2011 der nicht immer einfachen Beziehung zwischen Basel und seinem Umfeld: der politischen Restschweiz, den Baselbietern, den Deutschen und Elsässern. Aber auch innerstädtische Gegensätze wie Integrationsfragem, der Slogan «Basel tickt anders» oder die Beziehung zwischen Tellplatz und dem Restaurant Bundesbahn.
Kirchliche und soziale Themen finden sich im Buch natürlich auch. Dass es sich um keine Frohbotschaft handelt, ist bei religionsspezifischen Berichten in Medien bereits Normalität. So kommt die mission 21 aufgrund von Querelen, Rücktritten und Orientierungsfragen zum zweifelhaften Handkuss. Immerhin wird auch auf das Licht eingegangen, das am Ende des düsteren Tunnels sichtbar ist. Ein sakralbaulich langes Kapitel findet ebenfalls seinen Niederschlag im Stadtbuch: die St. Albankirche. Sie wird demnächst renoviert und somit aus ihrem langen Dornröschenschlaf auferweckt, wie im Buch festgehalten wird. Und dann kommt noch ein anderer «Alban» zum Zuge. Es ist der geistig behinderte Alban Aebersold, ein Original im guten Sinne, ein FCB-Fan der ersten Stunde der Muttenzerkurve. Er verstarb nach längerer Krankheit im vergangenen Jahr, womit die Stadt ein Stück menschlicher Originalität verloren hat. Schön, dass sein Leben im Stadtbuch für die Nachwelt festgehalten wird.

Interessanter Jahresrückblick
Was die Stadt im vergangenen Jahr umtrieb und veränderte und für Schlagzeilen sorgte , findet sich in der Ausgabe 2011. Der «Koffer der Aufklärung» sorgt auch in diesem Jahr noch für Ärger und Unmut an den Schulen. Mediale Aufmerksamkeit war der TagesWoche beschieden, ein Kind der wechselvollen Entwicklung um die Basler Zeitung. Im Themenbereich «Bildung und Umwelt» hinterlassen die Basler Bäume und Wälder im «Blätterwald» des Buches ihre Spuren. Das Basler Stadtbuch überblickt das vergangene Jahr treffend, die Fotografien vermitteln zuweilen ungewohnte Einblicke: ein sorgfältiges und innovatives Buch.


Basler Stadtbuch 2011
Christoph Merian Verlag. Vernissage: Donnerstag, 26. Janaur,
18.30 Uhr, Oslo Centro, Oslostr. 12, Münchenstein (Dreispitzareal, Tor 13). Tram 10 und 11, Haltestelle Dreispitz

Franz Osswald

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