Leserbriefe
Kibo April
«Es bleibt ein Geheimnis»
Heilsgewissheit als reformiertes Vorrecht
Der Umgang mit dem Thema «Himmel und Hölle» hat mich zutiefst betrübt. Statt das bevorstehende Osterfest zum Anlass zu nehmen, Gott die höchste Ehre zu geben und Ihm für Sein Erlösungswerk zu danken, wird hier aus grosser Distanz von den Religionen der Welt berichtet. Der Satz im Kommentar von Barbara Helg «Aber wir wissen nicht, ob ein Jenseits existiert» spricht dem gesamten Neuen Testament Hohn. Wir müssen uns fragen, was das Fundament unseres Glaubens ist: Ist es Gottes Wort und seine Verheissungen, oder sind es die vagen Ahnungen irgendwelcher Nahtodexperten? Frau Helg schreibt, dass es den Himmel als Belohnung nicht gibt. Natürlich gibt es ihn nicht als Belohnung! Aber es gibt ihn aus Gnade. Gehören die Paulus-Briefe nicht mehr zum Lektürekanon von uns Christen? Luther fand durch Röm I, 17 zur Heilsgewissheit, und die Heilsgewissheit ist ein Vorrecht, das wir Reformierten in Anspruch nehmen dürfen nicht rauben lassen sollten. Isabel Trueb, Basel
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Kibo Februar
«Geld, Gier und Glaube»
Ozeane aus Scheingeld
Der im Januar verstorbene Ökonom Roland Baader hat im Jahr 2004 die gegenwärtige Finanzkrise detailliert vorausgesagt. Leider folge die politische Radikalisierung der Verarmung auf dem Fuss. Sogar grosse Kriege würden wieder denkbar. Ingo Resch, Verleger der Werke Baaders, schreibt: «Die christliche Botschaft hat Baader als eine Lehre vom Geben verstanden, und nicht als ein Zwangssystem vom Teilen.» Das setze Eigentum voraus. Die christliche Botschaft sei Quelle des Rechts, der Gerechtigkeit und der Moral. Verantwortung sei immer privat und an die Person gebunden. Im jüngsten Buch «Geldsozialismus» zeigt Baader die Amoralität des staatlichen Schuldenmachens auf und warnt vor einer Politik, die einen Brand mit Benzin zu löschen versucht mit immer neuen und noch höheren Schulden. Wann werden die verantwortlichen Politiker und Wirtschaftskapitäne die einleuchtenden Thesen des Volkswirtschafters und Sozialphilosophen Baader beachten?
Emil Rahm, Hallau
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Stimmen auf Facebook
«Kinder werden zum Altersprojekt»
Die Ethikerin meint, eine 66-jährige Frau könne durchaus eine gute Mutter sein!? Aber ist das denn die Frage, um die es geht? Dass sie so lange sie kann eine gute Mutter sein wird, das nehme ich an, aber wie lange wird sie das können. Auch wenn wir uns bisweilen für unsterblich halten und 80 Lebensjahre heute kein Alter mehr zu sein scheint. Die Kinder sind dann erst 14! Lutz Fischer-Lamprecht
Ich selbst hatte eine «ältere» Mutter, vieles konnte sie mir mitgeben, was eine junge Mutter nicht gekonnt hätte. Aber ich war noch zu jung als sie starb, und meine Mutter war nicht 66, sondern 42 als ich geboren wurde. Mirjam Wagner Ben Chaabane
Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an ..., hat mal einer gesungen. Männli und Wyybli könnten zuerst 40 Jahre lang schaffen, und dann als Pensionierte ihre eigenen Kinder gebären, aufziehen, verwöhnen statt die Enkel zu hüten. Es gibt so viele Lebensoptionen, aber ob das gut kommt? Matthias Plattner
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