KANTONALE KIRCHENZEITUNG: Synode vertagte Entscheidung

Verbleib beim «Kirchenboten» oder Wechsel zu «reformiert.ch» diese Entscheidung sollten die Mitglieder der Schwyzer Synode, die am 14. April in Einsiedeln stattfand, eigentlich treffen. Doch die Wahl, welche Kirchenzeitung die Reformierten im Kanton Schwyz künftig lesen werden, musste vertagt werden. Ein Rückweisungsantrag verwies das Geschäft an die Herbst-Synode oder an eine vorher einzuberufende Sonder-Synode. Der Grund: Der Bericht der Kantonalen Medienkommission enthielt in der Kostengegenüberstellung der zwei Zeitungsmodelle einige Unstimmigkeiten. Bis zur Synode war es nicht mehr möglich, so Kirchenratspräsident Felix Meyer, alle Angaben zu korrigieren und die Synodalen entsprechend zu informieren.
Zuvor hatten die Synodalen in einer Ersatzwahl Sibylle Andermatt, Kirchgemeinde March, einstimmig zur kantonalen Kirchenrätin gewählt. Sie tritt die Nachfolge von Chris Clark an und übernimmt das Ressort «Gemeindeaufbau, Mission, Hilfswerke, Diakonie». Als Synodaler wurde Peter Dürenmatt vereidigt.

Kirchenratspräsidium erhält Stellenprozente
Die Synodalen bekannten sich eindeutig zu einer professionellen Kirchenleitung: Mit 24 zu 2 Stimmen genehmigten sie das neue Entschädigungsregelement der Kantonalkirche. Dieses stattet das Kirchenratspräsidium künftig mit 30 Stellenprozenten aus.
Während der Präsident bisher eine Pauschalentschädigung von 15'790 Franken plus Sitzungsgeldern und Spesen erhielt, soll das Präsidium künftig 45'637 Franken plus Spesen erhalten. Auch die übrigen Kirchenräte und der Dekan erhalten eine etwas höhere Entschädigung. Insgesamt belaufen sich die Mehrkosten auf etwa 31'000 Franken.
«Das Amt des Kirchenratspräsidenten soll eine oder einen der Besten anlocken» so Karl-Heinz Wyss, Kommission Reglemente. Dies sei nur durch eine angemessene Entschädigung machbar, das habe die Personalsuche in den vergangenen Jahren gezeigt. «Im Vergleich zu den Nachbarkirchen sind wir billig und wir können uns eine faire Bezahlung leisten» warb auch der Synodale Ueli Dubs, Höfe, für den Antrag. «In Zeiten der Krise müssen wir vorwärts und nicht in die Vergangenheit schauen, wo noch für 'Gotteslohn' gearbeitet wurde.»
Genehmigung der Rechnung verschoben
An der Frühlingssynode genehmigten die 26 Kirchenparlamentarier den Jahresbericht des Kirchenrats. Die Jahresrechnung 2011 konnte allerdings nicht wie geplant genehmigt werden. Aufgrund eines Rechenfehlers muss die Rechnung korrigiert werden und wird den Synodalen an der nächsten Synode erneut vorgelegt. Ebenfalls in eine neue Form gebracht werden muss der erst an der Herbst-Synode beschlossene und sogleich eingerichtete Unterstützungsfonds der reformierten Kantonalkirche. Da er in seiner jetzigen Form verfassungsrechtlich und auch grundsätzlich mit verschiedenen Reglementen kollidiert, soll er zunächst ausser Kraft gesetzt werden, so der einstimmige Beschluss der Kirchenparlamentarier. Eine Umwandlung in einen Hilfsverein wird nun überlegt. Grundsätzlich, so der Synodale Ueli Dubs, Höfe, sei es marketingtechnisch sinnvoll ein Gefäss zu haben, in das Kirchenmitglieder Spenden und Legate zugunsten der Kantonalkirche einzahlen könnten.
Einstimmig angenommen wurde der Finanzausgleich 2013. Die Kirchgemeinde Höfe wird auch im kommenden Jahr wieder finanzschwächere Gemeinden (Arth-Goldau, Brunnen-Schwyz, Einsiedeln) im Kanton mit insgesamt 132'259 Franken unterstützen.

mzb