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Forschender Blick auf den «Filmstar» Jesus

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01.01.2016
Der Obwaldner Filmemacher und Rockmusiker Luke Gasser hat einen Jesusfilm gedreht. «The Making of Jesus Christ» hinterfragt das Phänomen Jesus von Nazareth.

«Sprechen wir mal Klartext: das Wissen über Jesus ist doch heute am Arsch.» Luke Gasser, Obwaldner Rockmusiker und Filmemacher, hat deutliche Worte für die «allgemeine Unkenntnis über die grösste Person der Geschichte». Um die Wissenslücken zu füllen, drehte er den Film «The Making of Jesus Christ».

An Originalschauplätzen gedreht
Mit dem Kunstgriff des «Making-of», des hinter die Kulissen Schauens, erklärte Gasser das Palästina der Jahre 0 bis 30 kurzerhand zum Filmset. Sein Ziel ist es, dem Phänomen Jesus, dem Mensch hinter dem Mythos, auf die Spur zu kommen. «Was für ein Film ist damals gelaufen?» fragt er, «ein geschickt inszeniertes Drama oder eine Tatsachen-Doku?» Um Antworten zu finden, besuchte der Filmemacher die Originalschauplätze und befragte Experten. Eingestreut in den dokumentarischen Teil sind Spielszenen aus dem Leben Jesu.
So kommt in dem Film etwa Paul Verhoe­ven zu Wort. Der niederländische Holly­­wood-Regisseur («Basic ­Instinct») hat ein viel beachtetes Buch über Jesus geschrieben. Er sieht in Jesus den «klugen, aber gescheiterten Charismatiker».

Mit Eugen Drewermann und Christina Aus der Au
Weitere Gesprächspartner sind unter anderem der Theologe Eugen Drewermann und Christina aus der Au. Die Professorin aus Basel wird von Gasser über die Auferstehung befragt. Natürlich liesse sich diese psychologisch so erklären, dass sich die zutiefst traumatisierten Jünger Jesus nach der Hinrichtung so stark zurück wünschten, dass für sie die Auferstehung «passiert» sei. «Etwas muss ja geschehen sein», so Aus der Au. Doch das nur rein rational erklären zu wollen, sei für sie ein «zu magerer Weg».
Die Experten an den Grenzen ihrer wissenschaftlichen Erklärungsmöglichkeiten zu sehen, hat Gasser in gewisser Weise bestätigt: «Die Person Jesus überfordert den Intellekt.» So lautet auch Gassers filmisches wie persönliches Fazit: «Jeder musss sich ein eigenes Bild von Jesus machen.»


Jesus-Film
Kino Oris, Liestal, 24. März, Matinée um 11 Uhr.
SRF 1 zeigt den Film am Karfreitag, 29. März, 11 Uhr, im Rahmen der Sternstunde Religion

Annette Meyer zu Bargholz

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