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Sechs Religionen «unter einem Dach»

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01.01.2016
Luzerner Religionsgemeinschaften aus sechs Religionen präsentieren sich im April gemeinsam der Öffentlichkeit. Regierungsrat Reto Wyss würdigt im Vorfeld die Religionen als wichtigen Bestandteil des gesellschaftlichen Zusammenlebens.

Zum ersten Mal laden verschiedene Religionsgemeinschaften aus dem Kanton Luzern gemeinsam zur Begegnung ein: Symbolisch versammeln sie sich «Unter einem Dach» unter dem Dach des Rathauses von Luzern - und präsentieren sich am Donnerstag, 18. April, in der Kornschütte der Öffentlichkeit. Zwölf Gemeinschaften aus sechs verschiedenen Religionen Buddhismus, Christentum, Hinduismus, Islam, Judentum und Baháí, sind beteiligt.
«Wir wollen damit zeigen, wie wir zusammenarbeiten und uns für ein Zusammenleben engagieren», erklärt Carmen Jud. Die Leiterin der Fachstelle für Ökumene, Mission und Entwicklungszusammenarbeit der reformierten Kantonalkirche hat den Begegnungstag mit vorbereitet. Die Idee dazu stammt aus einem Treffen von Vertreterinnen und Vertretern der Luzerner Religionsgemeinschaften, das seit 2008 jährlich stattfindet. «Es ist nicht selbstverständlich, dass Religionsgemeinschaften so gut zusammen funktionieren wie in Luzern», findet auch Kadir Eskin, der die Islamische Gemeinde Luzern im Vorbereitungsteam vertritt.
Regierung schäzt integrative Kraft der Religionen
Dass die Religionsgemeinschaften sich um ein verständnisvolles Miteinander bemühen, blieb auch Stadt- und Kantonspolitikern nicht verborgen. «Es freut uns, dass sowohl Regierungsrat Reto Wyss wie auch Stadträtin Ursula Stämmer-Horst ein Grusswort halten werden», so Carmen Jud. «Für mich sind Religionen ein wichtiger Bestandteil des Menschseins und somit auch des Zusammenlebens in der Gesellschaft», betont der Luzerner Regierungsrat Reto Wyss im Vorfeld. Das friedliche Miteinander der Religionen in Stadt und Kanton ist dem Vorsteher des Bildungs- und Kulturdepartements ein Anliegen: «Der Staat hat höchstes Interesse daran, dass die Religionen Welten und Glaubensrichtungen verbinden, integrative Kraft entwickeln, Brücken bauen und keinesfalls Vorurteile festigen oder Gegensätze fördern.»
Die Würdigung der Veranstaltung seitens der Regierung bereits als Schritt zur öffentlich-rechtlichen Anerkennung weiterer Religionsgemeinschaften zu sehen, geht Wyss aber zu weit: «Mein Grusswort verstehe ich als Referenz an die Religionen und ihre Bedeutung für den einzelnen Menschen und die Gesellschaft.»

Verbindende Kraft des Wassers
Neben Infoständen, Musik und kulinarischen Kostproben sind am Begegnungstag auch inhaltliche Beiträge zu den Themen «Jugendliche und ihre Sicht von Religion» sowie «Tod, Abschied und Bestattung in den verschiedenen Religionen» geplant. «Neben aller Vielfalt wollen wir auch das Gemeinsame betonen», erklärt Carmen Jud. Dies geschehe durch das Symbol des Wassers. Die Quelle zu allem Lebendigen spiele in allen Religionen eine wichtige Rolle. Wasser wurde darum auch als Thema des gemeinsamen Abschlussrituals gewählt.

Annette Meyer zu Bargholz

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