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Neuer Schwyzer Kirchenratspräsident

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01.01.2016
Kampfwahl ums Präsidium: Mitte April hat die Schwyzer Synode Heinz Rudolf Fischer aus Küssnacht zum Kirchenrats­präsidenten ab 2014 gewählt. Ausserdem ist die Planung eines kantonalen Kirchentags beschlossen worden.

Zwei Kandidaten hatte die Nomi­nationskommission zur Wahl vor­geschlagen: den in der Privatwirtschaft tätigen Heinz Rudolf Fischer und den Kirchenrat und Pfarrer ­Dieter Gerster aus Lachen. «Ich war noch nie so nervös», bekannte Gerster vor der Synode. «Schwyz wollte immer eine Laienkirche, und nun stehe ich als kandidierender Pfarrer da.» Er stellte in Aussicht, die Steuerfussdiskussionen auf den Weg zu bringen und sich zusammen mit Basis und Kirchenrat immer wieder zu fragen, was Reformiertsein und Kirche­sein ausmacht.
Der mit einer Pfarrerin verheiratete Heinz Rudolf Fischer meinte, die Arbeit des Kirchenrats müsse den Kirchgemeinden dienen, und Investitionen müssten in erster Linie dort etwas bewirken, «denn das Leben kann ja nur in der Kirchgemeinde sein». Am Schluss der Befragung bekannte Fischer zwar, noch kein Programm zu haben, aber trotzdem entschied sich die Synode gleich im ersten Wahlgang mit 16 von 29 Stimmen für Heinz Rudolf Fischer. Er löst Anfang 2014 Felix Meyer ab, der seit der Gründung der Schwyzer Kantonalkirche im Jahr 1998 als Kirchenratspräsident amtiert. Nach der Wahl sagte der strahlende Fischer: «Meine Vision ist, so zusammenzuarbeiten, dass die Kirche ihre gesellschaftliche Relevanz behält und nicht abdriftet in ein Nebenherdasein.»

Startschuss für Schwyzer Kirchentag
In seinem Antrag zur Organisation eines kantonalen Kirchentags führte der Kirchenrat zahlreiche Ziele und Möglichkeiten auf. «Wir wünschen uns diesen Anlass, weil wir im Kirchenrat schon lange darüber diskutieren, dass wir uns von der Verwaltungskirche zu einer richtigen Kirche hinbewegen möchten».
Kirchenrätin Sylvie Andermatt ergänzte, jede Kirchgemeinde sei speziell, aber auch ein bisschen eine Insel. «Wir brauchen Vernetzung, wir möchten eine Identität als Kantonalkirche. Ein Kirchentag könnte zu all dem beitragen.»
Bei der Diskussion wurde die Idee keinen Moment lang in Frage gestellt. Vielmehr wurde über Zeitpunkt, Organisation und Finanzierung diskutiert. Man war sich zwar einig, für die Ausarbeitung eines Konzepts und die Durchführung des Kirchentags eine Kommission aus Vertretern aller Kirchgemeinden zu bilden. Ob der grosse zentrale Anlass aber nur über Sponsorengelder organisiert wird und ob er nächstes oder übernächstes Jahr stattfindet, wollte die Synode noch nicht entscheiden. Der Kirchentag ist beschlossen, und die Herbstsynode wird je nach Konzept und Stand der Vorbereitungen entscheiden, wie er finanziert wird und ob er bereits 2014 oder erst 2015 stattfindet.



Zum Bild: Der neue und der abtretende Kirchenratspräsident: Heinz Rudolf Fischer (links) und Felix Meier. | zvg

Monika Dettwiler

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