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Zubringer zum Jakobsweg eröffnet

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01.01.2016
Mit der Eröffnung eines Zubringers zum Jakobsweg hat die Stadt Schaffhausen Anschluss an die berühmteste Pilgerstrecke Europas. Zahlreiche Prominente pilgerten am feierlichen Anlass mit.

Am letzten Samstag hatten sich rund hundert Personen zur Einweihung des Zubringerwegs versammelt, der die Stadt Schaffhausen mit dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela verbindet. Unter nassen Pelerinen und Schlapphüten entdeckte man viel Prominenz: die Schaffhauser Regierungspräsidentin Rosmarie Widmer Gysel, den Zürcher Regierungsrat Martin Graf, Münsterpfarrer und Kirchenrat Matthias Eichrodt und den Zürcher Kirchenratspräsidenten Michel Müller. Später schloss sich unübersehbar die hohe Gestalt des Einsiedler Abtes Martin Werlen an. Nachdem sich die Pilger mit Kafi und Gipfeli der Schaffhauser Kirche gestärkt hatten, gings los. Regierungspräsidentin Widmer Gysel entpuppte sich als verkappte Pilgerin und lotste die Gruppe durch Schaffhausen als «Pilgerstadt».
Das neu eröffnete Teilstück des Jakobswegs führt von Blumberg (D) nach Schaffhausen, dann via Rheinfall nach Rheinau, weiter über Winterthur, Pfäffikon nach Rapperswil. Dort mündet der Zubringer in eine der Schweizer Hauptachsen. Bis Santiago de Com­postela sind es dann noch rund 2000 Kilometer. Ein vom «Verein Jakobsweg.ch» herausgegebenes Büchlein dient als Führer für die auch «Zürcherweg» genannte Strecke. Noch ist sie nicht mit dem berühmten Muschelzeichen ausgeschildert. Verhandlungen mit den Behörden seien aber im Gang, berichtete Leo Schmid, einer der Initianten des Wegs. Er erzählte, wie etwa Wirtshausschilder sie bei der Suche nach dem Wegverlauf auf die alte Pilgerstrecke hinwiesen: «Engel», «Sternen», «Dreikönige» dienten einstmals den Pilgern als Herberge.
Unterwegs konnte man erfahren, dass sich die Schaffhauser Regierungspräsidentin in der spärlich bemessenen Freizeit auf einem alten Pilgerweg bei Wilchingen erholt. Und dass sie sich vorstellen kann, den Jakobsweg in Zukunft auch längere Zeit zu beschreiten. Münsterpfarrer Matthias Eichrodt hingegen hat dies schon jetzt vor: Nach der Etappe von Schaffhausen nach Rheinau wird er weiterwandern für die Strecke nach Genf gibt er sich 30 Tage Zeit.


Zum Bild: Prominente Pilger: Abt Martin Werlen, Regierungspräsidentin Rosmarie Widmer Gysel und Münsterpfarrer Matthias Eichrodt kurz vor dem Ziel, der Klosterkirche in Rheinau. | pfister

Babara Helg

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