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Start in eine ökumenische Zukunft?

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01.01.2016
Sowohl die Pfarrei St. Michael wie auch die Kirchgemeinde St. Markus müssen ihre Zukunft planen. Wenn alles gut geht, könnte diese in einem ökumenischen Zentrum Hirzbrunnen stattfinden.

Zu viele Kirchen für eine schrumpfende Anzahl Mitglieder: Eine Situation, die nicht nur die evangelisch-reformierte Kirche Basel-Stadt kennt, sondern auch die römisch-katholische Schwesterkirche. Im Hirzbrunnenquartier spitzte sich die Situation zu, stehen dort doch mit St. Michael und St. Markus gleich zwei Kirchen mit ihren Annexbauten, die für den Gottesdienstbetrieb nicht mehr gebraucht werden.
Während man in der evangelisch-reformierten Kirchgemeinde St. Markus bereits vor Jahren an die Projektierung der Zukunft ging, steht dieser Schritt bei den Katholiken noch aus. Für St. Markus konnte Kirchenrat und Bauverwalter Stephan Maurer ein Projekt vorstellen, bei dem alle bisherigen Bauten abgerissen und durch zwei neue Gebäude zu Wohnzwecken ersetzt werden bei Bedarf mit einem Andachtsraum. Ob dieser aber nötig sein wird, hängt nun davon ab, ob ein gemeinsames ökumenisches Zentrum auf dem Areal von St. Michael möglich wird.

Nachbarn einbeziehen
An einem Informationsabend stellte Kirchenrat und Bauchef Bernhard Glanzmann vier Varianten einer möglichen Bebauung vor: vom Status quo über eine Umnutzung der Kirche mit oder ohne Belass des Allmend- und Pfarrhauses sowie den Abriss aller Bauten und deren Ersatz durch ein neues ökumenisches Zentrum mit Nebennutzung Alterswohnungen. Letzteres könnte durch den Beizug der «Casa vita» als Partnerin finanziert werden.
Der Stiftungsratspräsident des benachbarten St. Elisabehtenheims, Stefan Wehrle, war entrüstet, dass er nicht in den Entscheidungsprozess einbezogen worden ist. Eine kommerzielle Konkurrenz empfand er als schlechten Lösungsvorschlag. Es kristallisierte sich schnell heraus, dass eine Umnutzung der Kirche in einen Saal (Schiff) und einen Andachtsraum (Chor und Kapelle) eine mögliche Variante wäre, der Kirchenabriss aber auf Widerstand stos-sen wird. Der Wille zur Zusammenarbeit sei spürbar, stellte Christian Griss, Kirchenratspräsident der Römisch-Katholischen Kirche, fest, und sein reformierter Amtskollege Lukas Kundert, nannte es eine «historische Chance». Noch aber ist der Weg weit.


Zum Bild: Eine Zukunft mit den Katholiken mit oder ohne
Kirche St. Michael. | of

Franz Osswald

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