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Kampagne ermuntert zum Wiedereintritt

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01.01.2016
Die Landeskirchen des Kantons Solothurn haben auf den Bettag hin eine Kampagne für den Wiedereintritt lanciert. Plakate, Flyer und eine Website werben für den umkomplizierten Eintritt in die Kirche.

«Die Entscheidung auszutreten, wurde vielleicht vor Jahren getroffen. Doch im Leben ist vieles im Fluss. Eventuell treffen die damaligen Beweggründe nicht mehr zu», erklärte Verena Enzler, Synodalratspräsidentin der Reformierten Kirche Kanton Solothurn zum Auftakt der Kampagne. Diese Menschen, die vor Jahren ausgetreten seien, wolle die Kampagne zum Wiedereintritt bewegen.
Der Eintritt soll einfach sein, meinte Clemens Ackermann, Präsident des christkatholischen Synodalverbandes. Auf der Website kircheneintritt.ch finden sich ein Formular und die nötigen Angaben, die einen in die entsprechende Kirche oder Kirchgemeinde führen. Bestandteil der Kampagne sind Plakate, die im ganzen Kanton aufgehängt werden sowie Flyer und Buchzeichen, die in den Kirchgemeinden aufliegen. Die Motive auf den Plakaten sind schlicht gehalten. Einzig Slogans wie «Eintreten ohne Anzuklopfen» oder «Gut, bleibt die Kirche im Dorf» regen zum Nachdenken an.
Doch das alles genüge nicht. Es sei auch der persönliche Einsatz der Kirchenmitglieder gefragt, die Eintrittswilligen herzlich willkommen zu heissen, fügt Ackermann hinzu. Mit der Aktion wolle man niemanden zum Wiedereintritt überreden. Die Kampagne solle jedoch den Schritt dazu erleichtern. Das Vorbild ist eine Kampagne der reformierten Kirche Baselland, die 2011 stattfand.

Zwischen 65 und 75 Eintritte im Jahr
Wiedereintritte sind schon heute keine Seltenheit. In den vergangenen Jahren traten jährlich zwischen 65 und 75 Personen in die reformierte Kirche Kanton Solothurn ein. Rund 500 Mitglieder kehren jährlich der Kirche den Rücken zu.
Anstatt über diese Austritte zu jammern, wollten wir etwas tun, erklärte Hansjörg Brunner, Präsident des römisch-katholischen Synodal­rates. Einmalig an der Solothurner Kampagne ist, dass sie ökumenisch ist.
«Zuerst waren die Vertreter der Kirchen skeptisch, ob eine solche Aktion über die Konfessionsgrenzen hinweg gelingen könne. Bald jedoch zeigte sich, die Kirchen haben mehr Gemeinsames als Trennendes», sagt Hansjörg Brunner. «Wie auf dem Buchzeichen steht, ist die Kirche für die Menschen da für alle Generationen.»
Verena Enzler knüpft an dieser Offenheit an: Die kirchlichen Angebote stünden zu einem grossen Teil allen offen, nicht nur den Angehörigen einer christlichen Konfession. Gerade deshalb finden Menschen wieder den Weg zurück in die Kirche, sei es aus dem Bedürfnis nach Gemeinschaft und Spiritualität oder weil sie sich dem sozialen kirchlichen Engagement verbunden fühlen. «Viele Menschen nehmen die Kirche heute wieder positiver wahr», stellte Verena Enzler fest.


Zum Bild: Die Solothurner Kirchenleitungen präsentieren die Kampagne. | zvg

Tilmann Zuber / ref.ch

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Links:
www.kircheneintritt.ch

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