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Jeder kann helfen

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01.01.2016
Die Reformierte Kirche startet im Mai die Kampagne «Hoffnungsstreifen». Sie soll zu persönlichem Engagement ermuntern und zeigen, was die Kirche im Sozialbereich leistet.

Die diakonische Arbeit gehört zu den wesentlichen Schwerpunkten reformierter Kirchgemeinden. Doch der Begriff «Diakonie» ist für viele Menschen ein unverständliches Fremdwort. Vom altgriechischen «diakonia» «Dienst» stammend, bezeichnet es im kirchlichen Bereich alle Aspekte des Dienstes am Menschen. Mit einer schweizweiten Öffentlichkeitskampagne wollen die Reformierten Kirchen den Begriff nun mit Leben füllen und zeigen, was Diakonie bedeutet und was die Kirchen im Sozialbereich alles leisten. Die Kampagne mit dem Titel «Hoffnungsstreifen» startet am 11. Mai, geplant sind Aktionen in Innenstädten und Kirchgemeinden, Themen-Gottesdienste und eine Plakatkampagne. Finanziert wird die Kampagne durch die Stiftung fondia zur Förderung der Gemeindediakonie des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes SEK.

Hilfe bei Notlagen
Die Kampagnenplakate stellen Menschen in prekärer Lage in Alltagssituationen dar. So steht eine Migrantin mit Kind, die allein auf einem Spielplatz abgebildet ist, für Ausgrenzung. Oder ein Witwer, der neben dem leeren Bett der verstorbenen Frau sitzt, symbolisiert Trauer. «Diakonie ist ein Hoffnungsstreifen im doppelten Sinn: Ein Streifen am Horizont für Menschen in schwierigen Lebenssituationen und auch ein Klebe-Streifen, der Zerbrochenes zusammenhält, wie auf den Plakaten zu sehen ist», erklärt Sybille Andermatt, Kampagnenverantwortliche für die Zentralschweiz und Schwyzer Kirchenrätin. Oft seien Brüche in der Lebensgeschichte der Grund für Notlagen. «Das Gegenbild dazu ist der Hoffnungsstreifen, er symbolisiert das diakonische Handeln, welches die Menschen miteinander verbindet, Hoffnung schafft und eine neue Perspektive geben kann.» So verfolge die Kampagne drei Ziele: Erstens die Menschen in Not auf die vielfältigen Hilfsangebote der Kirche aufmerksam zu machen. Zweitens, Freiwillige zum Engagement beispielsweise für Besuchsdienste oder Mittagstische zu bewegen. Und drittens, den Menschen zu zeigen, wie ein jeder in seiner Welt zum Hoffnungsstreifen für den Mitmenschen werden kann. «Das kann schon ganz einfach durch ein Gespräch mit dem betagten, einsamen Nachbarn geschehen», so Andermatt.
Doch nicht immer muss eine offensichtliche Benachteiligung der Anlass für ein diakonisches Angebot sein, findet Diakon Sämi Wagner aus der Kirchgemeinde Brunnen Schwyz. So nutzt die Schwyzer Gemeinde die Kampagne, um eine neue Gruppe für Männer im Pensionsalter zu starten, in jene die Teilnehmer ihre Ressourcen, Fähigkeiten und Erfahrungen einbringen können. Auch das könne ein Hoffnungsstreifen in einer besonderen Lebenssituation sein.

Annette Meyer zu Bargholz

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