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Mitgliederbefragung: Die Kirche will es wissen

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01.01.2016
Wie beurteilen die Mitglieder ihre Kirche und deren Angebote? Die Visitationskommission der Baselbieter Kirche lanciert dazu eine elektronische Befragung.

Die Mitgliederbefragung ist Teil der Visitation 201415. Mit dieser Untersuchung möchte die Baselbieter Kirche herausfinden, wohin ihr Weg in die Zukunft führt. Nach einer längeren Planungsphase geht es jetzt an die praktische Umsetzung. Nach den Herbstferien werden die von der Synode gewählten und von der Kommission instruierten Visitatorinnen und Visitatoren in die Kirchgemeinden, Fachstellen und Spezialpfarrämter ausschwärmen. Mit den Vertreterinnen und Vertretern dieser Institutionen sowie mit fünf ausgewählten Konfirmationsklassen führen sie Gespräche zu den Zukunftsaussichten. Die Befragungen sollen bis Ende Jahr abgeschlossen sein.
Gleichzeitig wendet sich die Kommission mit einer elektronischen Umfrage direkt an alle Kirchenmitglieder. 21 Fragen sind zusammengekommen. Sie gruppieren sich um die vier Themenkreise «Angebote der Kirche», «Die Kantonalkirche in der Öffentlichkeit», «Glaube und Werte» und «Meine Kirchgemeinde». Die Antworten sollen der Kantonalkirche und den Kirchgemeinden zeigen, wie sie von ihren Mitgliedern wahrgenommen werden.

Zugänglich für alle
Die grösste Herausforderung sei es gewesen, den Katalog von ursprünglich 40 Fragen auf die Hälfte zu reduzieren, erzählt Peter Schmid, Präsident der Visitationskommission. Die Mitglieder der Kommission haben alle Fragen selber beantwortet und gewichtet. Eigentlich wollte man mit weniger Fragen an die Mitglieder herantreten. «Doch wir haben gemerkt, dass es dann allzu zufällig und banal würde», sagt Peter Schmid.
Die Mitgliederbefragung erhebt jedoch nicht den Anspruch, repräsentativ zu sein. Die Teilnahme ist freiwillig, vor allem aber soll sie niederschwellig sein, betont Peter Schmid: «Alle, die möchten, sind eingeladen, mitzumachen und ihre Meinung zu äussern.» Auch inhaltlich sollen die Fragen kirchennahen ebenso wie kirchenfernen Mitgliedern zugänglich sein. Es sind keine Insiderfragen, die hier gestellt werden.
Zum Beispiel möchte die Kommission wissen, wie wichtig es den Befragten ist, dass die Kirche sich mit Angeboten für Hochaltrige und für Kinder und Jugendliche engagiert. Weitere Fragen lauten, ob die Kirche ihre soziale Tätigkeit nur auf Bereiche konzentrieren soll, in denen der Staat nichts anbietet. Ob die Kantonalkirche zu politischen Themen Stellung beziehen und ob sie sich für das Verständnis zwischen den Religionen und Kulturen einsetzen soll.

Glaube und Werte im Alltag
Auch über die Verbindung der Kirche mit dem Leben ihrer Mitglieder möchte die Visitationskommission etwas erfahren: Spricht die Kirche Themen an und vertritt sie Werte, die für die Menschen im Alltag Bedeutung haben und sie beschäftigen?
Mehrere Fragen befassen sich mit dem Verhältnis der Mitglieder zu ihrer Kirchgemeinde: Kennt man sie und nutzt man ihre Angebote? Müsste die Kirchgemeinde auch zu Mitgliedern Kontakt suchen, die nicht aktiv am kirchlichen Leben teilnehmen?
Im Gegensatz zur letzten Visitation von 1995 sei der Ansatz dieses Mal bewusst anders gewählt, erklärt Peter Schmid. Damals gab die Kirche eine repräsentative Erhebung bei den stimmberechtigten Mitgliedern in Auftrag. Die Resultate wurden 1996 in dem Buch «Kirchen An- & Einsichten» publiziert. «Wir wollten von Anfang an keine neue religionssoziologische Studie produzieren», sagt Peter Schmid. Mit der offenen Befragung verfolge man vielmehr die Absicht, herauszufinden, ob und wie die Aussagen dieser Studien bei den Kirchgemeinden angekommen seien.


Zum Bild: Kirche unter der Lupe: 21 Fragen sollen Aufschluss geben darüber, was die Mitglieder von ihrer Kirche halten.
Im Bild: Kirche Füllinsdorf. | zvg

Karin Müller

Links:
www.refbl.findmind.ch

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