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Grosser Kinospielfilm zu Zwingli geht in Produktion

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01.01.2016
Vor einem Jahr war es eine Idee, nun wird sie umgesetzt: Das Leben von Zwingli in Zürich kommt Ende 2018 als Spielfilm in die Kinos. Produziert wird der millionenteure Film von den Machern von «Verdingbub» und «Der Goalie bin ig».

Im Februar 2014 wandte sich der Beauftrage der Zürcher Landeskirche für das Reformationsjubiläum, Martin Breitenfeldt, an die Öffentlichkeit. Sein Aufruf: Das Reformationsjubiläum mit seinem Zürcher Protagonisten Huldrych Zwingli biete sich regelrecht für einen Kinofilm an. Gesucht seien deshalb Filmschaffende, welche diesen Stoff auf die Leinwand bringen möchten.
Rund ein Jahr später vermeldet Breitenfeldt: Der Film zu Zwingli kommt. Allerdings war er von Angeboten aus der Filmindustrie zunächst nicht überrannt worden, wie er sagt. Und auch die zu Beginn von ihm initiierten Kontakte mit Filmproduktionsfirmen in der Schweiz waren im Sand verlaufen: «Die dachten sich wohl alle, dass sie im Auftrag der Kirche einen frommen Missionsfilm drehen sollen.»

Unbefangener Blick auf Zwingli

Fündig wurde Breitenfeldt am Ende über die Filmproduktionsfirma Eikon in Köln, welche den Kontakt zur Schweizer Produktionsfirma C-Films («Verdingbub», «Nachtzug nach Lissabon», «Der Goalie bin ig») herstellte. C-Films plant nun einen historischen Spielfilm mit Fokus auf Zwinglis Zeit in Zürich, sagt die Produzentin Anne Walser. Die Produktion wird rund sechs Millionen Franken kosten und Ende 2018, pünktlich auf das Zürcher Reformationsjubiläum, in die Kinos kommen.
Das Drehbuch verantwortet Simone Schmid. Die Wahl sei aus zwei Gründen auf die 36-jährige Journalistin und Autorin gefallen, sagt Walser: «Simone Schmid wird mit ihrem Alter einen unbefangenen Blick auf Zwingli haben. Zudem garantiert sie mit ihrer Erfahrung als Drehbuchautorin und Journalistin einen historisch korrekten Film.»

«Spritzige» Schlacht bei Kappel
Bei der Recherche kann die Autorin auf die Unterstützung der reformierten Landeskirche Zürich zählen. «Natürlich stellen wir der Autorin all unsere Kontakte und das damit verbundene Zwingli-Wissen zur Verfügung», sagt Breitenfeldt. Er sagt aber auch: «Die gesamte Verantwortung für den Inhalt des Films liegt bei C-Films und der Drehbuchautorin.» Die reformierte Kirche stehe einzig beratend zur Verfügung.
Auf diesen Umstand legt auch die Produzentin Anne Walser grossen Wert: «Wir machen keinen Aufklärungsfilm für die Kirche, sondern einen unabhängigen Kinofilm, der ein breites Publikum ansprechen soll.» Einer actionreichen Umsetzung kann der Reformationsbeauftragte Breitenfeldt durchaus etwas abgewinnen. So falle die Schlacht bei Kappel wohl auch «spritzig» aus, um dann ernsthaft anzumerken: «Ich bin gewiss, dass der Stoff auch im Blick auf das Historische in besten Händen ist».


Dieser Artikel stammt aus der Online-Kooperation des Interkantonalen Kirchenboten, reformiert. und ref.ch.


Zum Bild: Die Schlacht bei Kappel könnte auf der Kinoleinwand «spritzig» ausfallen, sagt der Zürcher Beauftragte für das Reformationsjubiläum, Martin Breitenfeldt.
Illustration: Daniel Lienhard/Flyer Reformierte Kirche Kanton Zürich

Oliver Demont / ref.ch / 17. Juni 2015

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