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Schwyzer Kirchentag: Verbundenheit erleben

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01.01.2016
Im Oktober findet in Rothenthurm der Schwyzer Kirchentag mit einem attraktiven Programm statt. Der Tag, der unter dem Motto «miteinander Kirche sein» steht, soll das Zusammengehörigkeits- gefühl im Kanton stärken. Heinz Fischer, Kirchenratspräsident, und Birgit Hohneck, OK-Präsidentin, über den ­kommenden Grossanlass.

Herr Fischer, Frau Hohneck, was ist der Zweck des Schwyzer Kirchentages?
Fischer: An diesem Tag haben wir und die Besucher die fast einmalige Möglichkeit der Begegnung in einem anderen, ungewohnten Rahmen. Das Zusammensein mit Hunderten von Mitmenschen, mit ihnen gemeinsam ein Lied anzustimmen, das kann zu einem besonderen Erlebnis werden. Zusätzlich erhalten die Kirchgemeinden die Möglichkeit, sich und ihre soziale und kirchliche Arbeit für die Menschen in der Region konkret vorzustellen.
Hohneck: Ich verspreche mir, dass der Kirchentag der anonymen «Masse» der Reformierten im Kanton ein Gesicht gibt. Gemäss unserem Kirchentagsmotto wollen wir «miteinander Kirche sein». Konkret bedeutet dies: sich begegnen, Kontakte knüpfen, ins Gespräch kommen, sich kennenlernen, bereichern und vernetzen. 

Manche sagen, wir leben doch in unserer Kirchgemeinde. Warum braucht es diesen kantonalen Tag?
Fischer: Die Kirchgemeinde ist der lokale Hort für alle Gemeindeglieder. Gerade, weil wir uns in der eigenen Gemeinde geborgen fühlen, dürfen wir weiter hinausblicken und uns austauschen mit benachbarten Kirchgemeinden, mit deren Pfarrpersonen und Jugendbeauftragten, mit Behördenmitgliedern und Helfenden, die oft nur unerkannt im Hintergrund wirken.
Hohneck: Richtig, der Kirchentag gibt uns die Gelegenheit über den Tellerrand zu schauen und Verbundenheit im Grossen zu spüren. Dieser Tag soll unser Zusammengehörigkeitsgefühl auf Kantonsebene stärken. 

Der Schwyzer Kirchentag kommt mit einem Mini-Budget aus. Er lebt vor allem vom Einsatz der vielen Freiwilligen.
Hohneck: Ja, das ist eindrücklich. Der Kirchentag wird von vielen verschiedenen Spendern, Sponsoren und ehrenamtlichen Mitarbeitenden aus allen Kantonsteilen getragen. Und die Zahl der Helfenden wächst stetig. Aktuell können wir auf ungefähr 135 Helfende zählen, die bei der Verpflegung, der Technik, dem Aufbau und Abbau, der Kinderbetreuung, den Gottesdiensten, der Dekoration und vielem mehr mitwirken. Nicht dazu gezählt habe ich den Festtagschor, der sich aus rund sechzig Sängerinnen und Sängern zusammensetzt, sowie die Pfadfinder und die Feuerwehr, die uns für eine kleine Entschädigung beim Aufbau und Abbau sowie bei der Verkehrseinweisung unterstützen. 

Welche besonderen Akzente setzt der Schwyzer Kirchentag?
Fischer: Es geht uns um die Begegnung über die Grenzen der Be-
zirke, über den Kanton und die Zentralschweiz hinaus. Wir werden Gäste von nah und fern, darunter Vertreter aus Bern und aus Institutionen und Hilfswerken begrüssen dürfen. Einen weiteren Akzent werden die Gottesdienste setzen, die wir in geeigneter Form für 350 bis 500 Personen gestalten. Ein Ziel ist, dass jede Besucherin, jeder Besucher gesünder und inspirierter heimkehrt, als sie/er gekommen ist.
Hohneck: Mit Stolz dürfen wir das Podium mit prominenten Vertretern aus Kirche, Gesellschaft und Politik erwähnen, das über die Zukunft der Reformierten diskutieren wird. Organisiert wird es von Kirchenrätin Sibylle Andermatt. Am Podium nehmen teil: Claudia Bandixen (Direktorin Mission 21), Gottfried Locher (Präsident Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund), André Rüegsegger (Regierungsrat Kanton Schwyz), Fulbert Steffensky (Theologe und Publizist) und Jörg Stolz (Religionssoziologe). Moderieren wird Zukunftsforscher Andreas M. Walker. Dieser Kirchentag präsentiert sich als lebendiges, vielfältiges Miteinander über alle Generationen hinweg und soll Freude bereiten.

Stichwort Freude: Herr Fischer, auf was freuen Sie sich besonders am Kirchentag?
Fischer: Ich freue mich auf den ganzen Tag und das vielfältige Programm und ich bin gespannt auf die Emotionen, wenn Kinder, Jugendliche und Erwachsene zusammen singen, tanzen und musizieren oder gar Spielszenen aufführen immer mit Blick auf das, was uns verbindet: der Glauben und Jesus, unsere Leitfigur, der unter uns sein wird. «Wo zwei oder drei in meinem Namen zusammen sind, . . .», es dürfen ja auch zwei- oder dreihundert sein.
Hohneck: Ich persönlich freue mich auf einen beseelten und inspirierenden Tag in Christus, gemeinsam mit den mir nahe stehenden Menschen und den vielen anderen Kirchentagsgästen. Ich hoffe, es wird ein Tag in guter Stimmung sein, der uns alle, so verschieden wir auch sind, bewegen und vielleicht auch verbinden kann.

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