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«Wir alle sind Kirche»

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01.01.2016
An der Podiumsdiskussion in Hallau diskutierten Regierungs- rat Christian Amsler, Kirchenratspräsident Frieder Tramer und der katholische Pfarrer Hans Zünd die Bedeutung der Kirche in unserer Gesellschaft. Dabei heraus kam: Kirche bleibt wichtig.

Rund 80 Personen verfolgten das Podiumsgespräch der Veranstaltungsreihe «Angenommen» zum Stellenwert der Kirche in der heutigen Gesellschaft im Restaurant Gemeindehaus in Hallau. «Was fehlt in der Gesellschaft ohne Kirche? Fehlt überhaupt etwas?», fragte zu Beginn Moderator Matthias Gafner, Pfarrer der Reformierten Kirche Hallau seine Podiumsgäste Christian Amsler, Regierungsat, Frieder Tramer, Kirchenratspräsident, und Hans Zünd, katholischer Pfarrer. Und stellte damit auch gleich die zentrale Frage nach den Aufgaben der Kirche.
Der Schaffhauser Regierungsrat Christian Amsler verwies auf ein Zitat von Theodor Roosewelt «Tu was Du kannst, mit dem was Du hast, dort wo Du bist». Wenn es gelänge, diesen Spruch auf die Kirche zu übertragen und ihn umzusetzen, sei schon viel gewonnen, betonte der Politiker.
Frieder Tramer stellte die Vorbildfunktion von Jesus ins Zentrum. Es sei Aufgabe der Kirche, Salz zu sein und den Geschmack von Jesus in die Welt zu bringen. Der Weg dazu führe über die Dankbarkeit für das Geschenk des Lebens. Im Sinne von Jesus sei Reichtum kein Geschenk, sondern Verpflichtung. «Jesus ist von den Schwachen ausgegangen, die Hilfe brauchen», so Tramer. Das sei ein Geschmack, der auch politische Konsequenzen habe.
Für Pfarrer Hans Zünd zählen vor allem jene Werte, die man nicht quantitativ messen könne. Das was in den Menschen passiere, wenn sie das Angenommensein im christlichen Sinne erfahren. Unsere Kultur gründe auf christlichen Werten, die in der Präambel der Bundesverfassung niedergeschrieben seien. Es brauche die Wärme und Liebe der Christen in der Gesellschaft. Sichtbar würde dies unter anderem durch die unbezahlbaren Freiwilligendienste.

«Die Kirche bleibt wichtig»
Die weiteren Fragen beleuchteten Themen wie Seelsorge, die Strukturreform, das Verhältnis zwischen Staat, Politik und Kirche aus verschiedenen Blickwinkeln. Die drei Podiumsteilnehmer waren sich trotz verschiedener Blickwinkel einig, dass Kirche wichtig ist. Besonders zum Ausdruck kam das in ihren Schlussvoten. «Kirche ist da, wo es um Menschen geht», sagte Hans Zünd. «Die Kirche ist es den Menschen schuldig, dass sie das Angenommensein erleben können», betonte Frieder Tramer. Christian Amsler: «Kirche hat neben der Verkündigung des Evangeliums die Aufgabe, den Menschen wieder mehr Boden und Heimat zu geben.»



Zum Bild: Die Podiumsteilnehmer, von links: Frieder Tramer, Kirchenratspräsident, Hans Zünd, katholischer Pfarrer, Christian Amsler, Regierungsrat. Die engagierte Diskussion ging der Bedeutung der Kirche in der heutigen Zeit auf den Grund. |Leutert

Adriana Schneider

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