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Von Beziehungskillern und Frühlingsgefühlen

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23.04.2018
An was scheitern Beziehungen und was kann man dagegen tun? Eine Umfrage des Kirchenboten bei kirchlichen Beratungsstellen für Partnerschaft und Ehe.

Die häufigsten Beziehungskiller

Geringe Kommunikation: Wir reden und reden und reden über die Arbeit, die Nachbarn und die Hausaufgaben der Kinder, nur nicht über uns. Werden wir zum Thema, versiegt das Gespräch. Kaum einer hört richtig zu. Und man erwartet und erhofft, dass der andere spürt, wie wir uns fühlen und welche Bedürfnisse wir haben. Nur, es geschieht nicht, schnell sind wir zurück bei der Einkaufsliste für den Wocheneinkauf. Dem Frieden zuliebe schweigt man, schluckt den Ärger herunter, stapelt die Enttäuschungen und zieht sich aus der Beziehung zurück. Bald einmal wird das Gespräch abwertend, zielt unter die Gürtellinie und jede Verletzung wird innerlich aufgerechnet. Die Strichliste wird länger und länger . . .

Du hast, du machst: Man hat seine festen Vorstellungen, wie der andere sein sollte und will ihn verändern. Doch so einfach geht das nicht. Der andere will partout nicht einsehen, dass er im Unrecht ist und die Vorwürfe häufen sich, du, du . . . und nochmals du.

Grauer Alltag: Kaum sind die Schmetterlinge im Bauch ausgeflogen, zieht der graue Alltag ein. Die Tage werden durch Arbeit, Aufgaben und den gleichen Trott geprägt. Langweile schleicht sich ein. Am Abend fehlt die Kraft, erschöpft starrt man in den Fernseher und PC. Das Leben zieht an den Paaren vorbei, ohne dass es Hoffnung auf Neues und Abenteuerliches gibt. So wird jeder Traumprinz bald einmal zum langweiligen Frosch. 

Stress, Stress, Stress: Job, Karriere, Haushalt, Kinder, Schule, Verwandte und Freunde. Der Terminkalender ist eng. Bei all den Aufgaben, Pflichten und Herausforderungen bleibt kaum Zeit und Energie für die Partnerschaft. Man tanzt auf allen Hochzeiten, nur nicht mehr auf der eigenen.

Fehlende Zärtlichkeit und Sexualität: Gestartet ist man voll Leidenschaft und Zärtlichkeit. Im Alltagstrott und im Stress werden die Küsse seltener, die Gefühle schleifen sich ab. Warum attraktiv bleiben, wenn es den anderen nicht interessiert? Der Rest besorgt ja doch das Alter?

 

Was lässt sich dagegen tun?

Miteinander reden: Sprechen Sie miteinander, lassen Sie den anderen aussprechen und hören Sie ihm zu, wenn es ihm nicht gut geht. Schaffen Sie Raum, in dem die Bedürfnisse und Wünsche ausgetauscht werden können.

Liebevoller Umgang: Seien Sie achtsam und liebevoll. Machen Sie Komplimente. Nicht nur meckern.  Äus-sern Sie auch, wenn Ihnen etwas gefällt oder schmeckt. Unterstützen Sie den anderen und stellen Sie auch mal Ihre Wünsche zurück. Ihnen bricht kein Zacken aus der Krone. Im Gegenteil.

Paarzeiten einplanen und einhalten: Zücken Sie die Agenda und tragen Sie die nächsten, über- und überübernächsten Termine mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin ein. Öffnen Sie ein regelmässiges Zeitfenster für positive Erlebnisse zu zweit.

Aus dem Alltag ausbrechen: Werden Sie zu Helden und Heldinnen Ihres Alltags: Wagen Sie gemeinsam Neues, richten Sie Ihre Tage nach Ihren Wünschen und Bedürfnissen aus. Lassen Sie sich nicht einschränken, sodass aus dem «geht doch nicht» ein «versuchen wir es» wird. Das Leben hält noch so viele schöne Überraschungen bereit.

Zärtlichkeit und Intimität: Bauen Sie Zärtlichkeiten, Berührungen, Nähe und Erotik im Alltag ein, auch wenn es dafür scheinbar keine Zeit gibt. Sex ist wichtig, wird manchmal über- oder unterbewertet. Suchen Sie Ihren gemeinsamen Weg. Bleiben Sie attraktiv durch Humor, Spontanität, vielseitige Interessen und Sport. 

Hilfe holen: Wenn Sie nicht weiterkommen, suchen Sie externe Unterstützung, sei es medizinische, therapeutische oder in einer Partnerschaftsberatung.

Tilmann Zuber, 23.4.2018, Kirchenbote

 

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