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Kreativ sein ohne Worte

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25.08.2020
Am jährlichen Konfirmandentag blicken Jugendliche gemeinsam über den Tellerrand. Dieses Jahr mit dem Pantomimen Carlos Martínez im Hofackerzentrum.

Gemeinsam etwas erleben: In den letzten Jahren haben jeweils bis zu 70 Konfirmandinnen und Konfirmanden aus dem Kanton Schaffhausen am Konfirmandentag oder kurz «Konftag» teilgenommen. «Am Konftag möchten wir Jugendliche aus den verschiedenen Kirchgemeinden untereinander bekannt machen. So erleben sie, dass es nicht nur das Geschehen in der eigenen Kirchgemeinde gibt. Wir nehmen Glaubensfragen auf und machen zusammen etwas Kreatives», sagt Beat Frefel, Leiter der kirchlichen Fachstelle Kind und Jugend.

Workshop mit dem Pantomimen
Der Konftag startet mit einem Workshop mit dem spanischen Pantomimen Carlos Martínez. «Ich wollte schon als Kind vor Publikum auftreten, realisierte aber früh, dass mir die Sprache Grenzen setzen würde. Als Pantomime kann ich in allen Ländern spielen und allein durch Mimik und Gestik Botschaften vermitteln», erzählt er.

In seinen Programmen veranschaulicht der Künstler den Umgang mit Wasser, Menschenrechten, der Zeit und der Bibel. Gott spielt eine grosse Rolle im Leben des Spaniers: «Als Jugendlicher entdeckte ich, dass es möglich ist, eine persönliche Beziehung zu Gott zu haben. Ich wurde reformiert, was damals in Spanien nicht einfach war. Heute bin ich auch als Künstler ein Reformator und versuche grade Jugendlichen zu zeigen, dass Kunst nicht veraltet ist, sondern ein Weg, um mit viel Menschlichkeit, Humor und Respekt Inhalte zu vermitteln.»

Schnitzeljagd mit dem «TheoTrail»
Weiter geht der Konftag mit einer spielerisch-theologischen Schnitzeljagd durch die Altstadt, dem «TheoTrail». Die Jugendlichen entdecken mittels Handy-App spannende Orte, lösen Rätsel und erhalten Diskussionsstoff für unterwegs. Während sie dem Richtungspfeil auf der App folgen, um einen versteckten Safe zu öffnen, gehen sie ihren eigenen Überzeugungen auf den Grund: «Sollen Kirchen politisch Stellung beziehen? Wäre Jesus heute Veganer? Glaube ich an ein Schicksal?», lauten einige Fragen, die sich auf der Schnitzeljagd stellen.

Fonds für Jugendprojekte
Die Fachstelle Kind und Jugend verfügt über einen Jugendfonds von 30 000 Franken zur Unterstützung von Jugendprojekten. Kirchgemeinden aus dem Kanton Schaffhausen können bei der Fachstelle ein Konzept einreichen und mit dem Geld aus dem Fonds Material- und Personalkosten finanzieren. Doch der Fonds wird wenig genutzt. «Ich habe den Eindruck, dass viele Gemeinden zwar gerne eine gute Jugendarbeit hätten, aber nicht wissen, wie sie ein passendes Konzept erarbeiten sollen», vermutet Beat Frefel.

Die Hoffnung des Fachstellenleiters liegt nun im Projekt «Kirchenentwicklung», das Kirchenrat und Synode ausarbeiten. Im Projekt ist vorgesehen, durch eine Kontextanalyse zu ermitteln, wo Angebote für Jugendliche Sinn ergeben. «Sobald der Bedarf erwiesen ist, kann unsere Fachstelle Kirchgemeinden im Aufbau von Jugendprojekten unterstützen und begleiten», so die Kirchenrätin Cornelia Busenhart.

Adriana DiCesare

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