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Erste Schaffhauser Kirchgemeinde erhält oeku-Zertifikat «Grüner Güggel»

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30.06.2021
Am vergangenen Sonntag feierte die Schaffhauser Kirchgemeinde Buchthalen die Verleihung des Umweltlabels «Grüner Güggel». Damit übernimmt sie eine Pionierrolle im Kanton.

«Nun ist er endlich da, der Güggel», sagte Kurt Zaugg-Ott von der Schweizer Fachstelle «oeku Kirchen für Umwelt» am vergangen Sonntag im HofAckerZentrum Schaffhausen, als die Kirchgemeinde Buchthalen in einem festlichen Gottesdienst mit dem Umweltlabel «Grüner Güggel» ausgezeichnet wurde.

Der «Grüne Güggel» ist das Umweltzertifikat des ökumenischen Vereins «oeku Kirche und Umwelt», dem heute rund 600 Kirchgemeinden angehören. Schweizweit sind 20 Kirchgemeinden zertifiziert. Im Kanton Schaffhausen ist Buchthalen die erste Gemeinde, die den «Grünen Güggel» führen darf. 

Ein laufender Prozess
Der Weg zum Zertifikat besteht aus zehn Einzelschritten. Sie helfen Kirchgemeinden, ihre Auswirkungen auf die Umwelt zu erfassen und durch gezieltes Management zu verringern. Um diese Schritte zu durchlaufen, benötigt die Kirchgemeinde ein Umweltteam. Dieses Team besteht aus Fachpersonen, die ehrenamtlich arbeiten. Zum Umweltteam der Kirchgemeinde Buchthalen zählen Pfarrer Daniel Müller, Katja Sauter, Christine Thommen, Beatrice Kunz Pfeiffer, Bettina Röthig, Isabelle Kohler, Urs Capaul, Ursula Meier und Somon Furter als externer Fachberater.

Das Umweltteam erhob eine Bestandesaufnahme und erarbeitete in einem Umweltprogramm die wichtigsten Massnahmen. Die Ergebnisse sind in einem öffentlich einsehbaren Umweltbericht festgehalten. So ist es der Kirchgemeinde zum Beispiel gelungen, den Verbrauch an Wärmeenergie in den letzten 4 Jahren um zwanzig Prozent zu senken. Der Papierverbrauch konnte durch konsequent doppelseitiges Drucken, den Verzicht von unnötigen Ausdrucken um vierzig Prozent reduziert werden. Zudem verwendet die Kirchgemeinde zu hundert Prozent Recyclingpapier mit dem Umweltlabel «Blauer Engel».

Die Umweltleistungen der Kirchgemeinde zu verbessern, ist ein laufender Prozess. Klare Abläufe und Verantwortlichkeiten stellen sicher, dass Umweltfragen auch zukünftig regelmässig bearbeitet werden.

Tatbeweis erbracht
Als Grundlagen für diese Arbeit dienen Schöpfungsleitlinien, die das Umweltteam erarbeitet und der Kirchenstand verabschiedet hat: «Wir verstehen die Verantwortung für die Schöpfung als Kernaufgabe unserer Kirchgemeinde und setzen uns durch nachhaltige Entscheidungen für den Einklang von Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft ein», zitierte Kirchenstandspräsidentin Christine Thommen aus den Leitlinien und betonte: «Mit der heutigen Zertifizierung erbringen wir den Beweis, dass unsere Kirchgemeinde die Bewahrung der Schöpfung in Wort und Tat umsetzt.»

Kurt Zaugg-Ott von der «oeku» lobte das Umweltteam: «Sie setzen mit diesem Umweltzertifikat ein Hoffnungszeichen und zeigen, dass es möglich ist, auf diesem Weg weiterzugehen.» Zaugg-Ott hofft, dass sich der «Grüne Güggel» verbreitet: «Die Klimakrise fordert uns alle. Dieses Bewusstsein muss sich in den Kirchen noch stärker durchsetzen.» Im Anschluss überreichte er das Zertifikat und die dazugehörige Metallplakette stellvertretend für die Gemeinde an Kirchenstandspräsidentin Christine Thommen und Projektleiter Pfarrer Daniel Müller.

Energiestadt Schaffhausen
Stadtpräsident Peter Neukomm würdigte die Pionierleistung der Kirchgemeinde in seinem Grusswort und überbrachte die Glückwünsche des Stadtrats: «Wir freuen uns, dass die Kirchgemeinde Buchthalen mit gutem Beispiel vorangeht und hoffen auf viele Nachahmer.» Mit dem «Grünen Güggel» bewege sich die Kirchgemeinde ganz auf der Linie der Stadt Schaffhausen, die als Gründungsmitglied von «Energiestadt» seit 1991 Trägerin des Labels «Energiestadt» ist. Im Jahr 2005 erhielt Schaffhausen erstmals das «Gold-Label» und konnte es bis heute beibehalten.

Adriana Di Cesare

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