Christen treffen Aleviten
Zu Ehren der Besuchenden war fast der gesamte Vereinsvorstand unter seinem Präsidenten Hulisi Yildiz angetreten und der Frauenchor der Gemeinde unter ihrem Saz-Meister sang einige der typisch traurigen Lieder. Die Trauer stammt bei den Aleviten aus ihrer Leidenserfahrung: Sie gedenken in ihren Gottesdiensten sowohl ihres ersten Imams, als auch der Pogrome, die sie immer wieder erlebten. Noch heute sind sie als Minderheit in der Türkei einem starken Assimilationsdruck ausgesetzt.
Organisiert hat das Treffen der ehemalige Basler Grossrat Hasan Kanber und Nico Rubeli, der Spezialist für interreligiöse Kontakte, der Basel in diesen Tagen in Richtung eines Gemeindepfarramts in den Bündner Bergen verlässt. Gastfreundliche Gesprächsrunden im Laufe des Abends ergeben Interessantes: Eine alevitisch-stämmige Studentin der Sozialarbeit sagt beispielsweise, was für sie im Leben wichtig ist: rechtliche Sicherheit und politische Mitbestimmung. Vielleicht muss man Migrantin aus schwieriger Herkunftssituation sein, um dies als Wert in einem Land benennen zu können. Ein junger Mann aus dem Gastgeberkreis bedankt sich für das aufrichtige Interesse der Konfirmanden an ihrer Kultur und an der Verständigung zwischen den Religionen.
Christen treffen Aleviten