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4. Kirchentag am Rheinknie in Lörrach: Mon Dieu, wie redet Gott?

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01.01.2016
Die Reformierten wirds freuen: Am Kirchentag am Rheinknie, der am 24. Mai in Lörrach stattfindet, stehen das Wort und die Sprache ganz im Zentrum: «Gott parle-t-elle Dytsch?»

Mit dem Motto «Gott parle-t-elle Dytsch? Gott parle-t-il Dytsch?» gehen die Kirchen am Rheinknie (KIRK) auf die Suche nach dem direkten Draht zu Gott, zumal die Sprache der weltlichen Vermittler, sprich den Kirchen, heute nicht mehr von allen verstanden wird. «Höre ich etwas oder ist Gott für mich verstummt? Spricht sie rätselhaft, die Gottheit? Will ich überhaupt ihr noch mein Ohr schenken?», fragen Dekanin Bärbel Schäfer und Dekan Herbert Rochlitz. Wer Ohren hat, der höre, könnte man in Anlehnung an Jesu Worte antworten, denn am Kirchentag gibt es viel zu lauschen für Alt und Jung.
Am Kirchentag am Rheinknie tragen die verschiedenen christlichen Konfessionen ihr Angebot zu Markte. Und zwar so, wie im richtigen Leben. Im Rockkonzert der Gruppe «D:Projekt» und dem Band Contest mit sechs Jugendbands eher «marktschreierisch», im Gesang des Projektchors der Christusgemeinde eher ruhiger und besinnlich. Ganz im Zentrum der Veranstaltungen aber steht die Sprache. So wird die Kirchensprache beispielsweise im Workshop «Die Schwierigkeit liturgischer Sprache heute» aufgenommen» und es werden in zwei anderen Veranstaltungen Lösungsansätze geboten: «Alemannisches Vaterunser formulieren» oder «Die Sprache des Glaubens erklingt in vielen Sprachen» im Dreiland ganz nach dem Motto auf Deutsch, Französisch und Mundart.

Vielfältige Möglichkeiten
Noch vielfältiger als die Sprachen und Dialekte im Dreiland ist das Angebot am Markt der Möglichkeiten. Hier präsentieren sich kirchlich-karitative Institutionen, deren Sprache nicht nur hier, sondern weit über die Region hinaus bis nach Kamerun oder Indonesien verstanden wird.
Eröffnet wird der Kirchentag 2014 auf dem Marktplatz von Lörrach mit den Klängen des Bezirksposaunenchors Markgräflerland-Hochrhein um 9.30 Uhr und einer Begrüssungsandacht um 10 Uhr. Den Abschluss bildet der Schlussgottesdienst um 18 Uhr an gleicher Stätte.
Dazwischen liegt genügend Zeit, um sich der Verständigung und dem Verstehen über die Grenzen von Sprache, Nationalität, Konfession, Religion und sozialer Schicht hinweg zu widmen, wie der Basler Münsterpfarrer und Kirchenratspräsident Lukas Kundert es sich erhofft: «Sozusagen als Pfingstwunder heute.» Das Wort im Mittelpunkt sei ein Themenakzent, «der uns Reformierte vor dem Hintergrund unserer Tradition besonders anspricht».
Normalerweise müssen Worten Taten folgen. Am KIRK ist es vorerst umgekehrt. Nur wer tatsächlich hingeht, erhält die Gelegenheit, das Wort zu hören und dann danach zu handeln. Oder wie es der Baselbieter Kirchenratspräsident Martin Stingelin sagt: «Erst durch das Zuhören macht das Reden, aber auch das Handeln, Sinn.»

Franz Osswald

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