Macht, Moral und Marketing vor 2000 Jahren
Wir kennen die Bibelstelle mit der Weihnachtserzählung alle: «Es geschah aber in jenen Tagen, dass eine Verordnung vom Kaiser Augustus ausging, den ganzen Erdkreis einzuschreiben» (Lk. 2,1). Wer war dieser Kaiser Augustus, dessen Name bekannter ist als sein Leben und Wirken?
2014 jährt sich der Todestag des ersten römischen Kaisers Augustus zum zweitausendsten Mal. Aus diesem Anlass zeigt die Skulpturhalle Basel eine Ausstellung über den Mann, der das Ende der römischen Republik besiegelte und Rom fast 40 Jahre als Alleinherrscher regierte. Zur Ausstellung gibt es ein reichhaltiges Rahmenprogramm: Angeboten werden unter anderem ein römisches Nachtessen und ein römischer Nachmittag für die ganze Familie.
Die Sonderausstellung zeichnet zuerst das Leben von Augustus nach: Der Adoptivsohn von Caius Iulius Caesar schaltete auf dem Weg zur Macht mehrere Rivalen aus. Er schaffte es, Frieden im Inneren herzustellen, führte aber fast durchgängig Expansionskriege: Das Römische Reich erreichte seine bisher grösste Ausdehnung und umfasste erstmals den gesamten Mittelmeerraum.
Intime Einblicke
Die Ausstellung informiert über das Familienleben des Augustus, seine strengen moralischen Wertvorstellungen, die Reglung seiner Nachfolge und über die umfassende Propaganda, die er betrieb. Mit seiner Imagekampagne war Augustus ein regelrechter Marketingstratege. Im zweiten Teil der Ausstellung geht es um das «Goldene Zeitalter»: Die Schau zeigt auf, warum die Regentschaft von Augustus als Beginn einer neuen Kunstepoche verstanden wird. Schliesslich stellt sie die Frage nach der Bedeutung seiner Herrschaft für Europa, die Schweiz und den Mittelmeerraum.
Zu sehen sind sowohl Statuen und Porträts aus der Sammlung der Skulpturhalle, römische Originale sowie Bilder und Videos, die das augusteische Rom aufleben lassen. In einer Kinobox läuft ein Kurzfilm über Augustus. Für Kinder gibt es ein Quiz als Postenlauf durch die Ausstellung.
Sonderausstellung
in der Skulpturhalle Basel: 20. August bis 1. Februar 2015.
Öffnungszeiten: DiFr: 1017 Uhr, Sa und So, 1117 Uhr.
Führung: Donnerstag, 18. September, um 18 Uhr.
Franz Osswald
Links:
www.skulpturhalle.ch
Macht, Moral und Marketing vor 2000 Jahren