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Wie der Vater so der Sohn: gemeinsam in der Synode

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01.01.2016
Heinz und Sven Oppliger bilden seit bald zehn Jahren in der Synode der Baselbieter Kirche ein ungewöhnliches Paar: Sie sind Vater und Sohn. Die gemeinsame Zeit im Kirchenparlament hat sie zusammengeschweisst.

Der Einsatz in der Kirche gehört bei Oppligers zur Familientradition. Sven Oppligers Grossvater väterlicherseits engagierte sich in einer Kirchenpflege im Kanton Bern, eine der Schwestern im Engadin. Auch seine Mutter Jenny war jahrelang Mitglied in der Kirchenpflege und ist heute immer noch in der Kirchgemeinde aktiv. «Meine Eltern haben mich mit ihrem Engagement inspiriert», sagt Sven. Zusammen mit seinem Vater Heinz vertritt er seit mehr als zwei Amtsperioden die Kirchgemeinde Binningen-Bottmingen in der Synode.
Als es darum ging, ein Amt in der Synode zu übernehmen, zögerte Sven Oppliger nicht lange. «Wir Kinder pflegen ein enges, freundschaftliches Verhältnis zu unseren Eltern.» Heinz Oppliger, der damals knapp eine Amtsperiode hinter sich hatte, freute sich auf die gemeinsamen Sitzungen mit seinem Sohn.

Für manche das «Doppelpack»
Das Vater-Sohn-Paar war aber schon ungewöhnlich, und so klärte der Kirchenrat zur Sicherheit ab, ob die verwandtschaftliche Bindung auch wirklich juristisch problemlos ist.
Heinz und Sven Oppliger sind sich bewusst, dass manche sie als «Doppelpack» sehen: «Wir treffen keine Absprachen», betont Heinz. Wenn sie gleicher Meinung sind, sei das auf ihre gemeinsamen Wurzeln und Wertvorstellungen zurückzuführen. «Wir haben aber in manchen Fragen auch schon unterschiedlich abgestimmt», erinnert sich Sven. Sie seien sicher schon verwechselt worden, ergänzt der Vater. Schliesslich wohnen sie im gleichen Dorf und sind Mitglied derselben Kirchgemeinde. Deren Vertreter sitzen während der Synode zusammen. So nehmen Vater und Sohn immer nebeneinander Platz.
Lernt man Heinz und Sven Oppliger kennen, spürt man, dass sie sich sehr nahe stehen. Es wird aber auch klar, dass sie unterschiedliche Erfahrungen mitbringen. In die Geschäfte der Synode bringt jeder sein berufliches Know-how ein. Als diplomierter Wirtschaftsprüfer ist das Wissen von Heinz in der Auswertungskommission für Kirchenrechnungen gefragt. Sven dienten seine Kenntnisse als ehemaliger Personalchef unter anderem in Findungskommissionen, so etwa für das Kirchenratspräsidium.
Durch den Generationenunterschied stehen Vater und Sohn an verschiedenen Stationen ihres Lebenswegs. So überrascht es, dass sie nun gleichzeitig ihr Synodenamt abgeben. Zu den Wahlen im September treten sie nicht mehr an. «Auch das haben wir nicht abgesprochen», versichern sie.

Familientradition pflegen
Heinz Oppliger ist mit seinen 78 Jahren das älteste Mitglied der Synode. Nach zwölf Jahren, das sind drei Amtsperioden, sei es an der Zeit, den Platz neuen Kräften zur Verfügung zu stellen.
Der 50-jährige Sven steht mitten im Berufsalltag. Der Anwalt und Mediator ist Partner in einem Basler Advokatur- und Notariatsbüro. Die Arbeitsbelastung ist gross und er versieht noch verschiedene andere Ämter. Die Familientradition werden sie aufrecht erhalten und der Kirche weiterhin verbunden bleiben. Heinz hilft beim monatlichen «Weidwäg ZMittag» in der Kirchgemeinde mit und läutet als einer der Glöckner in der Paradieskirche in Binningen den Gottesdienst ein. Sven schliesst nicht aus, dass er wie sein Vater nach der Pensionierung wieder für einen Sitz in der Synode kandidiert.
Bis zu ihrem Rücktritt Ende Jahr stehen aber noch zwei letzte Synoden mit wichtigen Geschäften an. Es warten viel Arbeit und weitere Gelegenheiten, die Vater-Sohn-Beziehung zu vertiefen. Die beiden sind sich einig: «Es ist eine wertvolle Erfahrung und ein spezielles Erlebnis.»


Wahlen
Am 23. September wählen die Mitglieder der reformierten Kirche Baselland die Kirchenpflegen und die Synode. Zu den Wahlen hat die Kirche Baselland eine Info-Broschüre herausgegeben. Bezugsadresse: Kirchensekretariat, Tel. 061 926 81 81, E-Mail: kirchensekretariat@
refbl.ch.

Karin Müller

Links:
Download der Info-Broschüre: www.refbl.ch

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