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Bedrohte Christen Verdrängen hilft nicht

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01.01.2016
Kommentar von Karin Müller.

Die Christen in den Ländern des arabischen Frühlings geraten zwischen die Fronten. Sie sind die Verlierer der gewalttätigen Konflikte und gesellschaftlichen Umwälzungen. Auch in Saudi-Arabien, Syrien oder Nigeria leben Christen gefährlich.
Dass christliche Minderheiten an der Ausübung ihrer Religion gehindert werden, ist nicht neu. Aber erst seit der zunehmenden politischen und ideologischen Polarisierung zwischen dem Orient und dem Westen nehmen breitere Kreise Notiz davon.
Der Schweizerische Evangelische Kirchenbund hat reagiert und den Bundesrat zum Schutz bedrohter Christen aufgefordert. Es geht nicht darum, die Religionen gegeneinander auszuspielen. Nicht nur in islamischen Staaten, auch im kommunistischen Nordkorea werden Christen unterdrückt. Umgekehrt ist das Vormachtstreben westlicher Wirtschaftsmächte eine Tatsache.
Das Menschenrecht «Religionsfreiheit» gilt für Christen ebenso wie für alle anderen Religionsgemeinschaften. Dieses Recht muss eingefordert werden. Es ist falsch den Islam zu dämonisieren, es hilft aber ebenso wenig, die schwierige Lage bedrohter Christen zu verdrängen. In diesem Sinne wünscht man den Kirchen mehr Mut.
Zurückhaltung hat hier nichts mit politischer Korrektheit zu tun. Wer die Lage in Ländern, in denen Christen unter Duck sind, beobachtet, stellt fest, dass dort auch die Rechte von Oppositionellen, Frauen und anderen Religionsgemeinschaften missachtet werden. Wer für Christen einsteht, steht auch für sie ein.

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