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Bumerang der Freude

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27.05.2021
Der Buchser Fritz Beglinger, CEO und Oberstleutnant, macht beim Kirchenkaffee mit.

«Was hast du davon, dass du dich als Freiwilliger in der Kirchgemeinde engagierst?», frage ich Fritz Beglinger, seit sechs Jahren pensioniert, Ehemann, dreifacher Vater, vierfacher Grossvater. Seine Antwort: «Sehr viele gute Begegnungen, von denen ich enorm profitiert habe, gerade auch mit Menschen, mit denen ich sonst nicht unbedingt auf einer Wellenlänge bin.»

Fritz ist überzeugt: Kirche funktioniert nur, wenn Menschen sich mit ihren Begabungen engagieren. Wenn das nur die Profis tun, also die Pfarrpersonen und Diakone, dann ist die Kirche nicht mehr als ein «religiöser» Dienstleistungsbetrieb.

 

Er hat selten etwas gemacht, ohne nicht zuerst mit Gott darüber zu reden.

 

Angefangen hat sein kirchliches Leben und Engagement in der Sonntagschule der Kirchgemeinde Buchs, später dann in der JK, der Jungen Kirche. Die Jugendlichen trafen sich damals nicht nur am Samstagabend unter ihresgleichen, sondern hüteten auch Kleinkinder, am Sonntagmorgen während des Gottesdienstes und unter der Woche abends, wenn Eltern jemanden zum Aufpassen brauchten. 

Nach seinem Abschluss als Betriebsökonom an der HWV und einigen Jahren Arbeit in Zürich und im Aargau ist er mit seiner Frau Elisabeth nach Buchs zurückgekehrt. Er wurde Familienvater, CEO einer Firma im Werdenberg, war dafür oft auf der ganzen Welt unterwegs, machte Karriere im Militär und amtete 14 Jahre als Präsident der Kirchgemeinde. «Im Rückblick eine sehr strenge Zeit; aber Gott hat uns durchgetragen, auch weil meine Frau hinter dem Engagement stand und Mitchristen für uns und meine Arbeit gebetet haben», sagt er. 

Überhaupt hat er selten etwas gemacht, ohne zuerst mit Gott und mit seiner Frau darüber zu reden. Und die Liste seiner freiwilligen Tätigkeiten ist wirklich lang: Präsident der HWV-Studentenvereinigung, Vorstandsmitglied des Turnvereins, Mitglied der GPK der Kirchgemeinde, Co-Leiter eines Hauskreises in einer Alterssiedlung, Mitglied im Besuchsteam des Diakonievereins Werdenberg und im Vorstand des RwandaMissionsfonds, im Kirchenkaffeeteam und im Segnungsteam. Daneben engagiert er sich auch bei den Gideons, die Bibeln in öffentlichen Institutionen verteilen, ist Sprecher beim Wort zum Tag der Bibelgesellschaft Ostschweiz und auch immer wieder bereit, bei kurzfristigen Projekten in der Gemeinde mitzuhelfen.

 

«Es freut mich, zu sehen, dass mein Dienst andern Menschen eine Hilfe ist.»

 

Warum er das alles mache, frage ich ihn. Er tue es, weil er das von seinen Eltern vorgelebt bekommen habe und es für seine Generation einfach selbstverständlich sei. Er tue es auch, weil er selber am meisten davon profitiere und weil es ihn freue, zu sehen, dass sein Dienst anderen Menschen eine Hilfe sei. Ausserdem möchte er der Gesellschaft etwas zurückgeben von all dem Guten, das er selber bekommen habe. Einer der besonders eindrücklichen Momente war für ihn, als am Ende eines Gottesdienstes in Bujumbura (Burundi) ein junger Mann zu ihm kam, der im nahe gelegenen Spital als Arzt arbeitet,
und sich herzlich bedankte, dass der Rwanda-
Missionsfonds ihm das Medizinstudium mit-
finanziert hat.

Energie für all sein Engagement tankt der stets ruhig und überlegt wirkende Mann beim regelmässigen Besuch des Gottesdienstes, bei täglichen Spaziergängen mit Frau und Hund, beim Lesen, Trompetespielen, Grosskinderhüten oder Velofahren. Obwohl ich ihn nun schon 24 Jahre kenne, bin ich ganz neu beeindruckt. Und dankbar, Menschen wie ihn als Freiwillige in unserer Kirchgemeinde zu haben.

Text | Foto: Marcel Wildi, Pfarrer in Buchs/Diepoldsau-Widnau-Kriessern – Kirchenbote SG, Juni-Juli 2021

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