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Feste feiern in Kriegszeiten

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01.01.2016
Das Museum der Kulturen in Basel zeigt vom 14. November bis zum 11. Januar Formen von Weihnachtsfesten in den grossen europäischen Kriegen des 19. und 20. Jahrhunderts.

Kriege nehmen keine Rücksicht auf Weihnachten. Doch sie prägen die Gestalt dieses Familienfestes. In der Ausstellung «Traurige Weihnachten» wird die Trennung der im Felde und an den Grenzen stehenden Soldaten von ihren Familien primär während des Ersten Weltkrieges beleuchtet mit ihren kleinen Weihnachtsfreuden in Feldgrau oder als das von Not dominierte Fest zu Hause.
Weihnachten gilt als eines der emotionalsten Feste im Jahreslauf. Dazu entwickelt hat es sich insbesondere im 19. Jahrhundert, als es zu einem Fest der Familie wurde. Kriege nehmen keine Rücksicht auf Brauchtum und so war nicht selten das Weihnachtsfest getrübt, weil Väter, Brüder und Söhne im Felde standen oder gar bei Kampfhandlungen ihr Leben lassen mussten. Weihnachten war dann kein fröhliches, sondern ein überaus trauriges Fest.

Erhaltung der Moral
Fotografien, Grafiken und viele Objekte erinnern an Soldatenweihnachten und Soldatenstuben, an Liebesgaben und an die Rolle der Feldpost als Übermittlerin von «Sehnsüchten». Die Ausstellung von Kurator Dominik Wunderlin thematisiert auch die in den Kriegsjahren herrschende Einschränkung bei Lebensmitteln und Konsumgütern, die soldatische Erinnerungskultur und typischen Baumschmuck. Die Ausstellung macht augenfällig, wie die Weihnachtstage in den Familien und an der Front respektive beim Grenzdienst der Schweizer Armee aussahen. Dabei fragt Dominik Wunderlin auch nach den Strategien zur Erhaltung der Moral. Ein wichtiger Aspekt der Ausstellung ist, dass uns heute wohl vertraute weihnachtliche Brauchelemente in den Kriegsjahren einen Popularitätsschub erlebt haben.  




TRAURIGE WEIHNACHTEN
Museum der Kulturen, bis 11. Januar

Führungen: «Die Sehnsucht nach Frieden».
Sonntag, 30. November, und Sonntag, 21. Dezember, 11 bis 12 Uhr.
Das Weihnachtsfest mitten in Kriegswirren liess niemanden emotional unbeteiligt. Viele Objekte in der Ausstellung «Traurige Weihnachten» zeugen davon.
In ihnen kommt der Wunsch nach Frieden zum Ausdruck. 


Vortrag: «Soldatenstuben», Mittwoch, 3. Dezember, 18 bis 20 Uhr. Else Züblin-Spiller eröffnete im November 1914 in Bassecourt die erste Soldatenstube. Bis Ende 1919 gab es in der Schweiz gegen 1000 davon. Hier konnten die Soldaten ihre Freizeit verbringen und sich preiswert und gesund verköstigen. Aus dieser Non-Profit-Organisation unter dem Namen «Schweizer Verband Soldatenwohl» ging später der SV-Service hervor, der heute als SV Group führend in der Gemeinschaftsverpflegung ist.


Zum Bild: Soldatenweihnacht: Dienten Sie in Kriegszeiten zur Erhaltung der Moral? Die Ausstellung «Traurige Weihnachten» gibt Antwort auf diese Frage. | zVg

pd

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