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Friedensbotschaft aus dem Heiligen Land

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01.01.2016
Zum ersten Mal kam im Advent das Friedens­licht aus Bethlehem direkt nach Basel. Der Anlass auf dem Münsterplatz zog 1500 Menschen an. Prominente Gäste verteilten die Flamme und warben für Frieden.

Fünf Schülerinnen und Schüler aus Oberdorf im Baselbiet brachten kurz vor Weihnachten das Friedenslicht zum Basler Münster. Sie kamen mit dem Nachtzug aus Linz, wo sie die Flamme aus Bethlehem einen Tag zuvor abgeholt hatten. 1500 Menschen liessen sich diese Premiere nicht entgehen. Den Höhepunkt bildete der Augenblick, als die Jugendlichen das grosse Fackelfeuer vor dem Münsterportal entfachten und die Sissacher Nationalrätin Maya Graf zusammen mit Münsterpfarrer Lukas Kundert das Friedenslicht an alle Anwesenden verteilte.
«Das Licht kommt aus einer Welt, die im Gegensatz zu der unsrigen im Alltag gar nicht friedlich ist. Die Menschen dort möchten uns etwas von dem Licht weitergeben, das ihnen Friedenshoffnung gibt», sagte der Basler Kirchenratspräsident Lukas Kundert. Er hoffe, dass die Friedensbotschaft aus dem Heiligen Land die Herzen der Anwesenden erreiche und durch das Licht weitergetragen werde.
Nationalrätin Maya Graf betonte, dass der Friede wie das Licht sich nur verbreite, wenn er mit allen geteilt werde. Friede stelle sich nicht von selbst ein, er sei «harte, gottgewünschte Arbeit». Das Licht weiterzugeben bedeute, Hoffnung, Wärme, Mitmenschlichkeit und Friede zu fördern. Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine zeige, wie aktuell Friedensförderung sei, sagte Maya Graf. Damit spannte sie den Bogen zur Politik und würdigte den Einsatz für den Frieden der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa OSZE, deren Jahreskonferenz Anfang Dezember unter dem Vorsitz der Schweiz in Basel stattgefunden hatte.

Bundespräsident empfängt Baselbieter
1986 initiierte das österreichische Fernsehen das Friedenslicht. Seither entzündet jedes Jahr ein Kind in der Geburtsgrotte von Bethlehem ein Licht. Es soll ein Zeichen für Frieden und Gerechtigkeit setzen. 1993 gelangte das Friedenslicht nach Zürich in die Schweiz.
Erstmals reisten am 12. Dezember die Jugendlichen aus dem Baselbiet nach Linz, von wo aus die Flamme in die ganze Welt verteilt wird. Ihre Reise endete aber nicht in Basel. Im Auftrag des Friedens fuhren sie am 16. Dezember weiter nach Bern. Bundespräsident Didier Burkhalter nahm das Friedenslicht aus ihren Händen entgegen, und so brannte es auch im Bundeshaus.


Zum Bild: Münsterpfarrer Lukas Kundert und Nationalrätin Maya Graf verteilen das Friedenslicht vor dem Münsterportal in Basel. |Plüss

Karin Müller

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