Baselland, Basel-Stadt, Luzern, Schaffhausen, Schwyz, Solothurn, Uri, Zug

Gelebte Spiritualität zum Abschluss

min
01.01.2016
Die kirchliche Erwachsenenbildung auf dem Leuenberg, dem Tagungsort der Kirche, wird es ab 2016 nicht mehr geben. Die Synode hat die Subventionen für den Studienbetrieb gestrichen. Bis es so weit ist, sorgt Studienleiterin Renate Bühler aber noch einmal für frischen Wind.

Schon seit längerem fehlt vielen Veranstaltungen auf dem Leuenberg das grosse Publikum. Damit steht der Tagungsort der Kirche Baselland nicht allein da. Die Bildungshäuser anderer Kantonalkirchen kämpfen mit den gleichen Problemen und haben zum Teil bereits Konsequenzen gezogen und ihren Studienbetrieb eingestellt.
Auch die Erwachsenenbildung der Baselbieter Kirche wird ab 2016 nicht mehr auf dem Leuenberg stattfinden. Das sei schon absehbar gewesen, bevor im November die Synode die Beiträge von rund einer halben Million Franken an den Studienbetrieb gestrichen hat, erklärt Studienleiterin Renate Bühler. Der Seminar- und Hotelbetrieb auf dem Leuenberg ist vom Ausbleiben der kirchlichen Subventionen nicht betroffen.

Zentraler Ort der Begegnung
Ursprünglich sei der Leuenberg für die Kirche der zentrale Ort der Begegnung gewesen, erzählt Renate Bühler. Doch heute ist die Konkurrenz gross: «Viele Kirchgemeinden haben ihre eigenen, guten Angebote für Erwachsenenbildung.» Die Studienleiterin macht zudem die Erfahrung, dass die Leute vor allem Veranstaltungen in der eigenen Kirchgemeinde besuchen und der Weg in die Nachbarsgemeinde vielen zu weit ist. Diesen Gewohnheiten trägt die Kirche in Zukunft Rechnung.
Im kommenden Jahr werden noch einige Veranstaltungen auf dem Leuenberg stattfinden. Zum einen die traditionellen Angebote wie Tanzveranstaltungen oder Labyrinthbegehungen, dann die Begegnungsanlässe wie das Erntedankfest und das Adventswochenende und als Höhepunkt eine Tagung und weitere Veranstaltungen zum Thema «Gelebte Spiritualität». Damit knüpft Renate Bühler einerseits an die Anfänge des Leuenbergs an und weist andererseits in die Zukunft: «Der Leuenberg ermöglichte gelebte Spiritualität in Form von Begegnungen. In diesem Sinne soll der Geist des Leuenbergs weiterhin wehen.»
Viele Leute suchten Spiritualität, meint Renate Bühler. Der christliche Glaube habe hier einiges zu bieten. Bei den Reformierten jedoch komme die Spiritualität zu kurz. Mit dem «Focusing», einer Methode aus der Psychologie, angewendet auf den Glauben, möchte die Studienleiterin das ändern und zu gelebter Spiritualität zurückfinden. «Wir müssen lernen, nicht nur mit dem Kopf zu glauben, sondern auf die Sprache des Körpers zu hören.»
Renate Bühler wünscht sich, mit dieser Neuausrichtung noch einmal frischen Wind in den Studienbetrieb auf dem Leuenberg zu bringen und ihm gleichzeitig einen würdigen Abschied bereiten zu können.


Zum Bild: Erntedank auf dem Leuenberg. Das Begegnungsfest wird auch 2015 wieder am letzten Sonntag im September stattfinden. |zvg

Karin Müller

Unsere Empfehlungen

Weihnachtszeit, Wichtelzeit

Weihnachtszeit, Wichtelzeit

Christkind und Samichlaus haben Konkurrenz bekommen: Wichtel Finn schlägt für die Migros die Werbetrommel. Doch warum erobert ein ursprünglich skandinavischer Troll die Herzen der Schweizer?
Gemeinsam beten – zu intim?

Gemeinsam beten – zu intim?

Beten ist für viele fast so intim wie das, was im Schlafzimmer passiert, schreibt Pfarrerin Anna Näf in ihrem Gastbeitrag. Warum das Gebet einen geschützten Rahmen braucht – und wieso selbst sie als Pfarrerin manchmal Gebetshemmungen hat.