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Leserbriefe

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01.01.2016
Ihre Zuschriften im November

Kibo November

Ecopop-Initiative: «Kondome abwerfen reicht nicht»

Ecopop ist kein Flop
Wenn die Hilfswerke mit Peter Niggli an der Spitze die Ecopop-Initiative auf die Familienpolitik und die Kondome reduzieren, negieren sie bewusst die tatsächlichen Ziele dieser Volksinitiative. Es geht darum, den Bodenverschleiss in der flächenmässig kleinen Schweiz zu verhindern. Sonnenklar ist es zudem, dass wenn die Bevölkerungszahl nicht weiter anwachsen soll, der Verbrauch an natürlichen Ressourcen nicht reduziert wird, und es gelingt auch nicht, dem Klimawandel Einhalt zu gebieten. Schliesslich ergibt sich ja das globale Phänomen aus dem Denken und Handeln von uns Menschen mit dem Streben nach Wachstum und der Gewinnsucht. Real betrachtet ist die Ecopop-Initiative absolut keine «Mogelpackung». Arthur Müller, Schaffhausen


«Greise oder weise?»

Sehr gutes Niveau
Ihren Artikel und das Thema über das hohe Alter habe ich mit grossem Interesse gelesen. Jedes Mal finde ich im Kirchenboten auf sehr gutem Niveau immer wieder aktuelle und ansprechende Beiträge, nebst den Kirchgemeinden- und Agenda-News.
Alexandre Dirac-Patiño, Basel


Luzern: «Entwurf Kirchenverfassung»

Eigenartiges Demokratieverständnis
Der Kirchenvorstand der Kirchgemeinde Luzern (KG-Luzern) sieht mit der Revision der kantonalen Kirchenverfassung die Existenz gefährdet und ortet Defizite im demokratischen Prozess und fordert Aufklärungsarbeit. Tatsächlich, Aufklärung tut Not: Kennen Sie die Fakten? Über 60 Prozent der Reformierten im Kanton gehören zur KG-Luzern. Sie verfügt über die absolute Mehrheit in allen Gremien. Über 70 Prozent der Mitgliederbeiträge (Kirchensteuer) fliessen zur KG-Luzern. Es besteht ein grosses Gefälle zu den sieben Land-Kirchgemeinden. Die Finanzkraft erlaubt es dem gut entlöhnten Kirchenvorstand eine eigene Kirchenpolitik zu machen.
Die Teilkirchgemeinden haben keine Rechtspersönlichkeit. In wichtigen Entscheiden sind sie vom Kirchenvorstand abhängig. Zur Gestaltung ihres Kirchenlebens fehlen ihnen Kompetenzen im Finanz-, Liegenschafts- und Personalbereich. Es gilt «Kirche von oben nach unten».
Das kirchliche Leben in der KG-Luzern findet in den zehn Teilkirchgemeinden statt. Die KG-Luzern ist keine echte Kirchgemeinde, sondern ein Gemeindeverband. Solche sind in der neuen Verfassung explizit vorgesehen.
Die Vorherrschaft einer einzigen Kirchgemeinde im Kanton ist schweizweit einzigartig. Bis heute sind Autonomiebestrebungen einzelner Teilkirchgemeinden am Widerstand des Kirchenvorstands gescheitert.
In ihrer Kritik am Vorschlag des Synodalrates vergleicht sich die KG-Luzern mit den Land-Kirchgemeinden. Der Kirchenvorstand verschleiert die gelebte Realität des vollständigen kirchlichen Lebens in den Teilkirchgemeinden. Auch diese sollen Kompetenzen und finanzielle Mittel in ihrer Hand haben. «Kirche von unten nach oben» ist die Kurzfassung dazu. Max Kläy, Meggen


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Kibo September

Palästinensisch-Israelischer Konflikt: «Frieden bleibt möglich»

Fakten ausgeblendet
Die «Friedens-Oase Neve Shalom/Wahat al-Salam» ist ein gutes Beispiel, wie das Zusammenleben im Nahost möglich wäre, wenn die Menschen wollten. Bedenklich ist nun, wenn eine Institution wie Neve Shalom politisch Partei ergreift! Übereinstimmend mit der Uno-«Welt-Gemeinschaft» wird Israel gezielt irreführend die Aggressions-Rolle unterstellt und wesentliche Fakten ausgeblendet: Israel reagierte auf den jahrelangen Raketenbeschuss von Gaza. Wie würde die Schweiz reagieren? Die Hamas prahlt mit der Vernichtung Israels und der Juden. Die von der EU erhaltenen Steuergelder-Milliarden für die Gaza-Bevölkerung werden von den Hamas-Terroristen für Krieg und Korruption missbraucht. Amnesty International hat mehrfach die Situation in den Palästinensergebieten kritisiert und von willkürlichen Verhaftungen, Folter, Gewalt gegen Frauen und aussergerichtlichen Hinrichtungen berichtet. In Israel leben 1,5 Millionen Araber mit vollen Bürgerrechten. Die grosse Mehrheit von ihnen würde nie in einen neuen palästinensischen Staat wechseln wollen! Samuel Wettstein, Stüsslingen

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Kibo Oktober

«Restriktive Präimplantations-Diagnostik aufgeweicht»

Einäugig
Die unverständliche Opposition gegen jegliche vorsorgliche Untersuchung des Embryos (eines Zellhaufens, nicht eines in Entwicklung befindenden Menschen!) vor der Implantation in die Gebärmutter bringt mich zur Frage, warum die Kirchen die In-vitro-Fertilisation IVF nicht mit der gleichen Vehemenz bekämpfen. Mit Fug und Recht kann man sagen, dass kein Menschenpaar ein Recht auf ein selbst gezeugtes Kind hat. Hat man aber beim unüberwindlichen Wunsch, eigene Nachkommen zu haben, gebilligt, die IVF zuzulassen, ist die genetische Untersuchung des Embryos vor seiner Implantation geboten. Dies bei all den Risiken, die ein solches Verfahren in sich birgt. Ist denn eine Abtreibung nach der Pränataldiagnose eines Fötus eines voraussichtlich schwer behinderten Kindes ethisch vertretbarer? Den sogenannten Ethikinstanzen der beiden Kirchen ist bei ihrer ständigen Opposition gegen im Ausland längst zugelassene Praxis Einäugigkeit vorzuwerfen. Hans Rudolf Hartmann-Wirz, Basel

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