Baselland, Basel-Stadt, Luzern, Schaffhausen, Schwyz, Solothurn, Uri, Zug

Volk sagt an der Urne ja zur Kirche

min
01.01.2016
Steuer- und Staatsbeiträge: Kirchen gewinnen Abstimmungen.

Glaubt man den Medien, so leiden die Kirchen nicht nur unter Mitgliederrückgang, auch ihr gesellschaftlicher Einfluss schwindet. Doch es gibt eine andere Wahrnehmung. Wenn die Bevölkerung an der Urne entscheiden muss, ob man den Kirchen die Staatsbeiträge oder die Unternehmenssteuern streichen soll, stehen die Kirchen auf der Gewinnerseite.
Im November lehnte Schaffhausen die Kürzung des Staatsbeitrags an die Kirchen mit 53,4 Prozent deutlich ab. Bereits das Schaffhauser Parlament strich die von der Regierung geforderte Kürzung von einer Million auf 400 000 Franken zusammen. Doch auch davon wollten die Stimmbürger nichts wissen. Im Februar sagten im Kanton Graubünden sogar 73,6 Prozent nein zur Abschaffung der Kirchensteuer für Unternehmen. «Die Arbeit der Landeskirchen wird geschätzt und anerkannt», freuten sich die Kirchen.
Nach Graubünden soll die «Kirchensteuerinitiative» im Mai auch im Kanton Zürich zur Abstimmung kommen. Der Zürcher Kantonsrat ist klar dagegen und argumentiert, dass die Kirchen über Unternehmenssteuern unterstützt werden sollten, weil sie einen wichtigen Beitrag zur Gemeinschaft leisten.
In Nidwalden zog das Komitee im Dezember seine Initiative zur Abschaffung der Kirchensteuer gar zurück, weil zurzeit keine Mehrheit für das Anliegen gefunden werden könne.
Im Kanton Baselland erbrachten die Kirchen mit den Unternehmenssteuern und dem Kantonsbeitrag 2009 soziale Leistungen im Wert von 37,7 Millionen Franken. Das entsprach einer Verdoppelung der Beiträge, wie eine Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz zeigte. Das System dieser Zusammenarbeit von Kirche und Staat habe sich bewährt, erklärte dazu unlängst der Baselbieter Regierungsrat Anton Lauber. Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger in Schaffhausen und Graubünden haben dies bestätigt.

Kim/ref.ch

Unsere Empfehlungen

Weihnachtszeit, Wichtelzeit

Weihnachtszeit, Wichtelzeit

Christkind und Samichlaus haben Konkurrenz bekommen: Wichtel Finn schlägt für die Migros die Werbetrommel. Doch warum erobert ein ursprünglich skandinavischer Troll die Herzen der Schweizer?
Gemeinsam beten – zu intim?

Gemeinsam beten – zu intim?

Beten ist für viele fast so intim wie das, was im Schlafzimmer passiert, schreibt Pfarrerin Anna Näf in ihrem Gastbeitrag. Warum das Gebet einen geschützten Rahmen braucht – und wieso selbst sie als Pfarrerin manchmal Gebetshemmungen hat.