Wo Wünsche reiche Früchte tragen
In den 70er-Jahren lockte die Unterhaltungssendung «Wünsch dir was» die Leute vor die Bildschirme. Mit ähnlichem Slogan laden die drei Landeskirchen die Besucherinnen und Besucher in den Kirchgarten an der Publikumsmesse Muba. Im Kirchgarten blüht nämlich der Wunschbaum, der für jeden formulierten Wunsch eine Frucht trägt. Selbst wer wunschlos glücklich ist, muss nicht auf einen Besuch am Stand und damit auf eine Frucht verzichten, denn man kann auch einen Wunsch für einen lieben Menschen formulieren oder für etwas danken, das einem zugute gekommen ist.
Für jeden Wunsch spenden die Kirchen 50 Rappen an die Stiftung «Wunderlampe Träume werden wahr», die Wünsche von schwerkranken Kindern erfüllt.
Der Wunschbaum und seine Früchte sind Sinnbild für die kirchliche Arbeit, die am Stand von verschiedenen Institutionen vorgestellt wird. So werden Schwestern der Kommunität Diakonissenhaus Riehen ebenso anzutreffen sein wie Vertreter des Hilfswerks Heks beider Basel oder der Bibelgesellschaft. Vorstellen werden sich unter anderen die Ökumenische Medienverleihstelle, die Beratungsstelle für Ehe und Partnerschaft, das Migrationsamt und das Erwachsenenbildungszentrum Leuenberg. Damit ergibt sich die Gelegenheit, innert weniger Tage zahlreiche kirchliche Fachstellen und ihre Arbeit kennenzulernen.
Traditionelles Kirchenbild
Der Glockenturm, der die Stunden schlägt, macht mit einem traditionellen Bild auf den Stand aufmerksam. Der Muba-Kirchgarten lädt zum kurzen Verweilen ein, zur Ruhepause im ganzen Messetrubel. Das Standkonzept hat sich gegenüber dem vergangenen Jahr nicht verändert. Das Projekt «Kirchgarten» wurde von den drei Landeskirchen auf drei Jahre angelegt, dann will man die Aktion analysieren und entscheiden, ob der Messeauftritt weitergeführt wird.
Der Stand gibt indes nicht nur einen realen Einblick in die kirchliche Arbeit, sondern zeigt auch ein Problem der Kirchen anschaulich auf: den Pfarrmangel. Wie Thierry Moosbrugger vom Vorbereitungsteam erklärt, wäre es wünschenswert, wenn möglichst oft Pfarrerinnen und Pfarrer am Stand präsent wären, was leider nicht der Fall sei. Denn das Bedürfnis besteht, was sich an den letzten zwei Messeauftritten erwiesen hat: Standbesucherinnen und -besucher freuen sich, wenn sie mit einer Seelsorgerin oder einem Seelsorger sprechen können. Vielleicht muss dieser Wunsch aber erst am Wunschbaum formuliert hängen, um Früchte zu tragen.
Muba-Kirchgarten: 14. bis 23. Februar,
Rundhalle, 2. Stock, Halle 2.2, Stand E 200, 1020 Uhr
Franz Osswald
Wo Wünsche reiche Früchte tragen