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Auf den Spuren des Waltensburger Meisters

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01.01.2016
Die Leserreise des Kirchen­boten führt ins Bündner Passland auf den Spuren des Waltensburger Meisters. Dieter Matti, Kunstpfarrer der Bünd­ner Kirche, zeigt die Perlen der gotischen Wandmalerei in Chur, Waltenburg und Ilanz.

Kaum einer kennt das Passland Graubünden so gut wie Pfarrer Dieter Matti. Der Theologe, Musiker und Autor wirkte viele Jahre in Bündner Gemeinden sowie als Beauftragter der Bündner Kantonalkirche für «Kunst & Religion». Seit zwanzig Jahren veranstaltet Matti Kunst-Wanderwochen, die ihn heute bis nach Umbrien und ins Piemont führen. 2007 erhielt er von der Bündner Regierung für seine Arbeit einen Anerkennungspreis.
Für die Leser und Leserinnen des Kirchenboten begibt sich Dieter Matti auf die Spuren des Waltenburger Meisters. In zwei Tagen besucht man in Chur die Kathedrale, von dort aus geht es weiter zu der reformierten Kirchen von Waltensburg. Übernachtet wird im Biohotel Ucliva in Waltensburg. An diesem Orten finden sich gotische Freskenzyklen, die in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts entstanden. Wer der Maler war und woher er kam, ist heute nicht bekannt. Am letzten Reisetag besucht die Gruppe die reformierte Kirche Ilanz mit seinen seltenen Ausmalungen aus der Renaissance.

Mystik des Mittelalters
Die grossartigen Wandmalereien zeigen Szenen aus der Bibel und führen hinein in die Mystik des Mittelalters. Die Werke des Waltensburger Meisters stehen in geistiger Verwandtschaft mit den Miniaturen der Manessischen Handschrift sowie den Glasmalereien von Königsfeld. Auch wenn nicht einmal sein Name überliefert wurde, so zählt dieser Maler zu den grossen Künstlern der Hochgotik.
Dieter Matti geht es bei seinen Führungen nicht nur um den kunsthistorischen Bezug. «Wie die Musik, sprechen die Bilder den Betrachter ganzheitlich an», erklärt er. «Sie wollen etwas auslösen und einen berühren.» Genau das sucht Matti, wenn er die Bilder deutet. In seinen Ausführungen bringt er das Motiv, das Leben und die Zeit des Künstlers und seines Auftragsgebers und die biblische Botschaft zusammen. Die Bilder fangen an, zu sprechen und zu erzählen, vom Leben von damals, und von den Ängsten und Hoffnungen, die sich gar nicht so sehr von den unsrigen unterscheiden.
Neben der Annäherung an die Kunstwerke bleibt genügend Platz für Spaziergänge und das gemeinsame Zusammensein sowie Freiräume, um die Landschaft des Passlands zu entdecken.


Leserreise Kirchenboten, Freitag, 14. bis
Sonntag, 16. Juni, Informationen und
das Programm gibt es ab Donnerstag,
28. Februar bei: Redaktion ­Kirchenbote,
Winkelriedplatz 6, 4008 Basel,
Tel. 061 205 00 20 oder
sekretariat@kirchenbote.ch


Zum Bild: Kunstpfarrer Dieter Matti zeigt einer Reisegruppe eine romanische Kirche. |zvg

Tilmann Zuber

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