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Kirche und Familien miteinander verbinden

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01.01.2016
Seit der Gründung eines eigenen Verbandes bringen die reformierten Baselbieter Religionslehrpersonen ihre Anliegen mit vereinter Stimme und neuem Selbstbewusstsein ein.

In der Primarschule stellt oft die Religionslehrerin oder der Religionslehrer die ersten Weichen dafür, ob und wie die Kinder eine Beziehung zum Glauben und zur Kirche entwickeln. Die Religionslehrerinnen Sylvia Diethelm und Therese Bürgin sind überzeugt, dass ihre Kontakte zu den Kindern und deren Eltern für die Kirchgemeinden wertvoll sind: «Wir sind die Verbindung zur Basis und bilden eine Brücke zur Kirchgemeinde.» Die beiden Frauen sehen hier ein grosses Potenzial, das jedoch weitgehend brachliege. Ihre Erfahrung habe gezeigt, dass die Kinder und ihre Familien häufiger kirchliche Anlässe besuchten, wenn sie die Katechetinnen und Katecheten kennen und diese wiederum nicht nur in der Schule, sondern auch in der Kirchgemeinde aktiv seien.
Deshalb bezeichnen die beiden Frauen die Gründung des Verbandes der Religionslehrpersonen der reformierten Kirche Baselland, dessen Co-Präsidentinnen sie sind, als «Meilenstein»: «Endlich können wir unseren Berufsstand sichtbar machen und unsere Position stärken». Die Gründung fand im Frühling 2012 statt. Ende Mai trafen sich die Mitglieder zur ersten Jahresversammlung.

Erste Erfolge
2012 beschloss die Synode, die Religionslehrkräfte den anderen kirchlichen Berufsgruppen gleichzustellen. Auch ein Berufsbild wurde verabschiedet. Das brachte den Stein ins Rollen. Der Verband soll dafür sorgen, dass es nicht bei papierenen Bekenntnissen bleibt, sondern dass die Religionslehrpersonen sich unterein­ander und gegen aussen besser vernetzen. Im Gegensatz zu den Diakoninnen und Diakonen und der Pfarrschaft, die in Konventen organisiert sind, verfügten die Religionslehrkräfte über keine institutionalisierte Interessenvertretung.
Einen ersten Erfolg kann der junge Verband bereits verbuchen. Er hat Einsitz in die Amtspflege der Fachstelle für Unterricht erhalten. Als langfristiges Ziel sehen Sylvia Diethelm und Therese Bürgin die Gründung eines Konvents, ebenso wie die Mitsprache in den Kirchenpflegen. Vorher möchten sie aber noch weitere Mitglieder für den Verband werben. 36 Personen, rund ein Drittel aller Religionslehrkräfte, sind zurzeit dabei: «Wir freuen uns sehr über das Echo, das die Gründung gefunden hat», sagt Therese Bürgin. Über die Präsenz in schulischen und kirchlichen Gremien will der Verband den Austausch pflegen: Zum Beispiel über «Harmos», die Interkantonale Vereinbarung über die Harmonisierung der obligatorischen Schule, und ihre Auswirkungen auf den Religionsunterricht. «Nach einem Jahr des Aufbaus, ist eine Plattform für Diskussionen entstanden», meint Sylvia Diethelm. «Wir sind uns bewusst, dass wir uns nun mit konkreten Anliegen einbringen müssen», ergänzt Therese Bürgin.  



Zum Bild: Sylvia Diethelm (links) und Therese Bürgin setzen sich für die Religions­lehrkräfte im Baselbiet ein. | müller

Karin Müller

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