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Verfolgte Christen eine Herausforderung für die Kirche

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01.01.2016
Kirchenboten-Manifest.

1. Es ist die Aufgabe der Kirchen, sich für die Versöhnung unter den Menschen einzusetzen. Sie ist bereit zur Versöhnung und darum bemüht, den Hass der Vergangenheit zu überwinden

2. Es ist die Aufgabe der Kirchen, sich für Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen. Sie deckt deshalb auf, wo sich Menschen als Täter des Bösen erweisen und in Ungerechtigkeit, Unterdrückung und Sünde handeln.

3. Es ist die Aufgabe der Kirchen, ihre Stimme gegenüber der staatlichen Obrigkeit zu erheben. Sie erinnert mit Nachdruck die politischen und gesellschaftlichen Verantwortungsträger, die Würde und Freiheit jedes einzelnen Menschen zu schützen. Sie fordert diese dazu auf, Flüchtlingen, die um ihres Bekenntnisses willen verfolgt werden, Schutz und Asyl zu gewähren.

4. Es ist die Aufgabe der Kirchen, sich als ein Leib Christi zu bewähren. So wie die Glieder eines Leibes zusammengehören, so auch die verschiedenen Kirchen. Deshalb gilt es, füreinander anwaltschaftlich einzustehen. Dort wo auf die eigene Gruppe bezogene Klassifizierungen von Nation, Geschlecht oder Volksgruppe Anlass zu Unterdrückung und Verfolgung geben, sind diese aufzudecken.

5. Es ist die Aufgabe der Kirche, im Gebet für diejenigen einzutreten, die um ihres Glaubens willen verfolgt werden. Sie weiss um eine Hoffnung, die dort trägt, wo Veränderungen aussichtslos scheinen und die Grenzen der eigenen Möglichkeiten erreicht sind.

6. Es ist die Aufgabe der Kirche, sich für die Freiheit der Religion einzusetzen, insbesondere für Konvertiten und deren Angehörige, da diese oftmals die grösste Ausgrenzung bis hin zur Tötung erfahren.

7. Es ist die Aufgabe der Kirchen, sich als Kirche des Friedens zu erweisen, die den Dialog der Religionen mit Nachdruck verfolgt, um in Zeiten der Verfolgung das Gemeinsame zu suchen und die Nächstenliebe in Wort und Tat unbedingt auszuüben.

8. Es ist die Aufgabe der Kirchen, diejenigen Christen, die sich in Gruppen oder Vereinen organisiert haben, um für verfolgte Christen einzustehen, nach ihren Möglichkeiten finanziell zu unterstützen.

9. Es ist die Aufgabe der Kirchen in der Schweiz, auch den Blick nach innen zu richten, um Busse zu tun, wo sie Christen unterschiedlicher Bekenntnisse diskriminiert und partikulare Interessen dem universalen Anspruch Jesu den Vorzug gibt.

10. Es ist die Aufgabe der Kirchen, sich zu denjenigen, die an Jesus als den Christus glauben, zu bekennen, und unterstützt sie unbedingt in ihrem Bekenntnis zum Evangelium Jesu Christi.


Redaktionskommission des Kirchenboten:
Stefan Fischer, Sabine Herold, Peter Laube, Frank Lorenz,
Betty Peter, Georg Stamm, Markus Wagner

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