Der Advent beginnt – ein Streit legte vor 987 Jahren die vier Sonntage fest
Im Advent bereiten sich Christinnen und Christen auf die Weihnachtszeit vor. Die vierwöchige Adventszeit ist für viele Menschen jedoch meist eine hektische und eher stressige Zeit. Sie steht im Spannungsfeld zwischen dem Bedürfnis nach Ruhe und Erholung am Ende des Jahres und den grossen Erwartungen, die das Weihnachtsfest weckt.
Advent – vom lateinischen Wort «adventus» für Ankunft – ist die Zeit der Vorbereitung auf Weihnachten. In die Zeit des Advents fällt am 21. Dezember auch die Wintersonnenwende. Die Tage werden danach wieder länger und lassen das Ende von Winter und Dunkelheit erahnen. Die vier Adventssonntage sollen in der christlichen Tradition auf die wachsende Nähe Gottes zu den Menschen einstimmen, für die die Geburt Jesu an Weihnachten steht.
Warten ist das zentrale Thema der Adventszeit. Es drückt sich auch in zwei Bräuchen aus, die bei vielen Menschen gepflegt werden: Adventskranz und Adventskalender. Viele Menschen stimmen sich ausserdem mit Liedern, Gebäck und Kerzenschein auf Weihnachten ein. Eines der beliebtesten und bekanntesten Adventslieder ist «Macht hoch die Tür».
Mit dem ersten Adventssonntag beginnt auch das neue Kirchenjahr, während das vorherige mit dem Toten- oder Ewigkeitssonntag zu Ende ging. Der Advent wiederum endet, wenn am Heiligen Abend (24. Dezember) die Sonne untergeht.
Festlegung durch Kaiser Konrad II.
Am 3. Dezember 1038 legte eine Bischofssynode im pfälzischen Kloster Limburg bei Bad Dürkheim auf Betreiben von Kaiser Konrad II. die Adventszeit mit ihren vier Sonntagen fest. Der erste Adventssonntag muss seither stets in der Zeit zwischen dem 27. November und dem 3. Dezember begangen werden. Diese Regelung gilt für katholische und auch evangelische Christen bis heute.
Dem Beschluss der Synode war ein kurioser Streit vorangegangen, der als «Strassburger Adventsstreit» in die Geschichte eingegangen ist. Kaiser Konrad setzte sich gegenüber seinem Onkel, dem Strassburger Bischof Wilhelm, in der kirchenrechtlich ungeklärten Frage durch, ab wann und wie lange die Adventszeit gefeiert werden sollte. Je nach Liturgie gab es in verschiedenen Regionen des deutsch-römischen Reichs vier, fünf, sechs oder auch sieben Adventssonntage.
Advent und Weihnachten entstanden als christliche Feste erst im 4. bis 5. Jahrhundert.
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