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Die Seelsorge in öffentlichen Spitälern ist nicht nur für die Mitglieder der Kirchen da

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01.01.2016
Dienstleistung Spitalseelsorge: Die Kirchen informieren.

«Steht es so schlimm, dass die Spitalseelsorge kommt?» Mit dieser Frage werde er manchmal empfangen, erzählt Pfarrer Rolf Schlatter, Seelsorger im Kantonsspital Liestal. An einer Informationsveranstaltung der reformierten, christ- und römisch-katholischen Kirchen Baselland für die Mitglieder des Landrats und Regierungsrats berichtete er über seine Erfahrungen. Die Betreuung Schwerkranker und ihrer Angehörigen gehört zur Arbeit der Spitalseelsorgenden. Ihr Tätigkeitsfeld umfasst jedoch viel mehr. Egal in welcher Situation, «ein Gespräch mit jemandem, der Zeit hat, kann tragen helfen», sagt der Pfarrer. Deshalb ist immer jemand aus dem Team der Spitalseelsorgenden «rund um die Uhr, sieben Tage pro Woche» erreichbar.
Die Spitalseelsorgenden in den öffentlichen Spitälern und Kliniken des Kantons Baselland bieten ihre Dienste unabhängig von der Religion allen an. Sie kümmern sich auch um die Angestellten und stehen Pflegenden, Ärztinnen und Ärzten zur Seite. «Auch für Medizinprofis gibt es schmerzhafte und traurige Abschiede zu verarbeiten», sagt Pfarrerin Cornelia Schmidt, die am Kantonsspital Bruderholz tätig ist.
Pfarrerin Regine Munz arbeitet in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Baselland. Ihren Einsatz versteht sie als Wirken «an der Grenze». Weil die Spitalseelsorgenden von den Kirchen angestellt seien, stünden sie ausserhalb der Institution Spital. Gleichzeitig seien sie ein Teil von ihr: «Die Institutionen brauchen ein kritisches Gegenüber, und wir Seelsorgenden brauchen die Institutionen, um in ihnen zum Wohle der Patientinnen, Patienten und Mitarbeitenden wirken zu können.»
Die Spitalseelsorge wird aus den Beiträgen des Kantons an die Kirchen finanziert. Kirchenratspräsident Martin Stingelin bedankte sich für diese Unterstützung, welche diesen «Dienst am Mitmenschen» ermögliche.

kim

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