Durchatmen für Familien mit pflegeintensiven Kindern

Die Schaffhauser Bettagsaktion, getragen von den drei Landeskirchen (evangelisch-reformiert, römisch-katholisch, christkatholisch), startet am Dank-, Buss- und Bettag, dem dritten Sonntag im September. Die Kirchen sammeln Spenden für Projekte, wie aktuell die Entlastungswochenenden der Joël Kinderspitex in der WG Kunterbunt in Schaffhausen. An vier Wochenenden pro Jahr nehmen jeweils vier bis sechs Kinder teil, die professionell versorgt werden – mit Pflegeleistungen wie Beatmung oder Sondenernährung.

Evelyn Eichmann, Verantwortliche der WG Kunterbunt, erklärt: «Mit diesem Projekt schenken wir den Familien Freiraum und Zeit, um mit den Geschwisterkindern etwas zu unternehmen oder die Zeit als Paar zu geniessen. Familien haben so die Möglichkeit, neue Kraft und Energie zu schöpfen für ihren intensiven Alltag.» Ein eindrückliches Beispiel stammt von Barbara, der Mutter von Jaime: Die 14-jährige ­Jaime nutzt das Wochenende mit anderen Kindern zum Spielen, Basteln und Märchenhören – und möchte am Ende gar nicht heim. Barbara sagt: «Die WG Kunterbunt ermöglicht uns ­eine Auszeit, um wieder mit neuer Energie für Jaime da zu sein. Und  Jaime geniesst die Zeit in der professionell betreuten WG.» Simon Stocker, Präsident des Spitex-Verbandes des Kantons Schaffhausen, unterstreicht die Bedeutung solcher Angebote: «Für Familien  sindsolche Entlastungsange­bote entscheidend, um die tägliche Pflege leisten zu können.»

Finanziert wird das Projekt über die Bettagsaktion, da die Krankenkassen die Kosten nicht vollständig übernehmen. Zur Bettagsaktion wird ab dem 5. September der «Gedanke am Wuchenend» mit Jaime in der WG Kunterbunt im Schaffhauser Fernsehen stündlich wiederholt. Am 31. August strahlt Radio Munot in der Sendung «Unterwegs» ein Interview mit Pflegefachfrau Lisa Schwaninger von der WG Kunterbunt aus.