Die Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz (EKS) äussert sich in einer Stellungnahme besorgt über die humanitäre Katastrophe im Gazastreifen und die eskalierende Gewalt im Nahen Osten. Der Krieg, der auf den Terroranschlag vom 7. Oktober 2023 folgte, habe zu einer katastrophalen Lage geführt. Täglich sterben Menschen auf beiden Seiten der Grenze, jedoch in unterschiedlichem Ausmass.
Die EKS betont die Unantastbarkeit menschlichen Lebens und trauert um die Opfer beider Seiten. Sie erinnert an die israelischen Geiseln und Getöteten vom 7. Oktober sowie an die palästinensischen Zivilisten, die seither ihr Leben verloren haben. «Die Hamas ist nicht Gaza. Und Netanjahu ist nicht Israel. Aber Menschen sterben», heisst es in einer Medienmitteilung.
Die EKS lehnt Strukturen und Handlungen ab, die das Leben missachten, wie die gezielte Einschränkung humanitärer Hilfe und kollektive Bestrafungen.
Gleichzeitig verurteilt die EKS den Terror der Hamas als Angriff auf das Existenzrecht Israels. Sie fordert einen sofortigen, umfassenden humanitären Zugang für die Zivilbevölkerung in Gaza und eine klare Absage an kollektive Bestrafungen. Die EKS erinnert an die Verbindlichkeit des humanitären Völkerrechts, insbesondere der vierten Genfer Konvention zum Schutz von Zivilpersonen in Kriegsgebieten.
Die EKS ruft die internationale Gemeinschaft auf, ihrer Schutzverantwortung nachzukommen und betet für eine Lösung, die auf Gerechtigkeit und Sicherheit für beide Völker beruht.
Der Nahostkonflikt hat nach einer erneuten Bodenoffensive Israels eine weitere Eskalationsstufe erreicht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor einer Hungersnot im Gazastreifen. Die Lage habe sich in den letzten Wochen drastisch verschlechtert. Nach dem Scheitern eines vorläufigen Waffenstillstands hatte Israel Hilfslieferungen in den Gazastreifen blockiert. Nun sollen laut Medienberichten wieder erste Lkw mit humanitären Gütern über die Grenze fahren.
Am 7. Oktober 2023 beschoss die radikalislamische Terrorgruppe Hamas Israel mit Raketen. Dabei starben über 1200 Menschen, etwa 250 wurden als Geiseln verschleppt und rund 3000 verletzt. Israel reagierte mit einer massiven Militäroperation gegen den von der Hamas kontrollierten Gazastreifen, die bis heute andauert.
EKS fordert humanitären Zugang für Gaza